Zomby Woof "Riding On A Tear" (Garden Of Delights 2002)

Die Reutlinger Zomby Woof hatten sich nach dem bekannten Mothers Of Invention - Song benannt, ihre Musik ist mit Zappa und seiner abgedrehten Band jedoch nicht zu vergleichen. Zomby Woof spielten Symphonic Rock, wie etwa YES oder Genesis. Aber auch dieser Vergleich hinkt, die Band klingt eigenständig. Dennoch sind die Stücke ihres Albums "Riding On A Tear" typisch romantisch und vielschichtig, wie der vieler Artrock - Bands der Siebziger Jahre. Ulrich Herter (voc, g, synth), Heinrich Winter (voc, g, clav), Matthias Zumbroich (key, mel, sax), Udo Kreuss (b) und Berthold Maier (dr, perc) nahmen 1977 die 9 Stücke für ihr einziges Album auf. Die erstaunlich guten Kompositionen sind schwer komplex, dabei vital und kraftvoll dynamisch. Eingängige und sperrige Motive lösen einander ab, schön heftige Soli markieren die instrumentalen Höhepunkte. Sympathisch wird "Riding On A Tear" auch dadurch, dass die Songs nicht zu sentimental und dahinschwebend klingen, wie bei einigen Bands im gleichen Geiste. Zomby Woof können gut rocken, bringen humoristische, jazzige und klassische Motive ein und reizen ein breites Spektrum unterschiedlichster Ideen aus. Höchst beeindruckend! Für Freunde des Mellotrons gibt es nett was auf die Ohren, zwar besaß die Band kein eigenes dieser teuren Instrumente, aber im Studio stand ein solches defektes, das Udo Kreuß gründlich reinigte - so kommt es, dass die schwer romantischen Töne dieses seltsamen Apparates "Riding On A Tear" verzieren. Eines der schönsten Stücke ist "Dora´s Drive", in dem rhythmische Finessen und melodische Virtuosität instrumentale Vielfalt versprechen. Der Titelsong oder "Mary Walking Through The Woods" samt dem folgenden "Walkin´ Through The Woods" stehen dem in nichts nach. Viel zu schnell kommt das 13sekündige Finale - und anschließend vier Bonustracks. Gleich der erste davon verblüfft. "Dora´s Drive" als laaaangsame Variation scheint in der falschen Geschwindigkeit aufgenommen worden zu sein. Die beiden letzten Stücke stammen aus späteren Sessions, der Klang ist dünner und fragiler, doch ganz gut. Musikalisch hat sich nicht viel verändert, die Kompositionen sind etwas leichter, nicht so komplex und überzeugend. Aber als Bonus durchaus interessant. Wie gehabt ist die Geschichte der Band im Booklet ausführlich nachzulesen.

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VM



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