Technik



Dweezil Zappa                                                                                                 10.11.2006


Dies ist die Rundwelt, die in den Tiefen des Alls ihre Bahnen zieht. Entgegen ihrer flachen Schwester, der Scheibenwelt, wird sie nicht von 4 Elefanten getragen, die ihrerseits nicht auf einer abnorm großen Schildkröte stehen. Die Hintergrundmagie ist eher schwach ausgeprägt, dafür ist hier Dummheit die Hauptantriebsfeder.

"Things that make you go Hmmm!"
Wenn ein Künstler ein Konzert bestreitet und die Presse schreibt nicht darüber, hat dann diese Event überhaupt stattgefunden? Gut, dass mir so etwas widerfährt ist durchaus noch zu verstehen, aber Dweezil Zappa, ich bitte Sie....!
Da kommt der glorreiche Lendenerguss Frank Zappa´s nach "Good ol Germany" und Keiner berichtet, das ist doch Kacke, ist das doch! Da war die amerikanische Fachpresse wesentlich generöser, einfach mehr auf Zack! Sowohl Guitarplayer, als auch Guitarworld nutzten die Gunst der Stunde und featurten Dweezil nebst Steve Vai.
Also nehme ich jetzt die Informationspflicht wahr, bevor noch ein Blauhelmeinsatz skandiert wird. Man weiß ja wie die Ami´s so sind! Na klar, Zappa jr. benutze bei der ZpZ Tour recht gewöhnliches Equipment und hatte vom Modifizierwahn des Alten so gar nichts weg. Trotzdem klang er erstaunlich authentisch.
Über seine Gibson SG hatte ich mich ja schon ausgelassen, also widme ich mich jetzt dem anderen Equipment.
Verstärkertechnisch benutzte "The Dweez" 2 Cornfordheads, ein MK 50 H II und einen RK 100, sowie einen Blankenship 18 Watt Head. Der MK 50 und der Blankenship laufen über eine Cornford 4x12 Box simultan und der Blankenship über eine weitere Cornford 4x12 Box. Beide Kombinationen laufen nicht zusammen sondern wurden separat geswitcht. Sämtliche Effekte befinden sich in einem Rack und werden von einem Switchblade GL Midisystem verwaltet.
Im Rack befinden sich sowohl Bodentreter als auch 19 Effekte. An der Tretfront dienen 1 Keeley Java Boost, 1 Tech 21 XXL, 1 Boss FZ 2 Hyper Fuzz, 1 Dod FX 25 B Envelope Follower, ein altes Octavia, 1 T.C. Elektronic Chorus/Pitch Modulation/Flanger und ein alter Korg Flanger.
Das Rackgear besteht aus 1 T.C. Electronics 2290 für kurze Delays und ein Eventide Orville für Halleffekte. Alles wird über Bradshaw Pedalboard abgerufen, dem noch ein Dunlop Crybaby Wah hinzugefügt wurde.
Besonderes Augenmerk möchte ich auf die Amps lenken!
Diese Boliden zählen zu den Handwired Boutique Amps und gehen tonal in Richtung alte Marshall. Auch der Blankenship ist in der Abteilung lecker und teuer anzusiedeln. Hergestellt wurden Comford Amps im seeligen Britannien und kosten dort um die 1000 Pfund. Der Blankenship wiederum entspricht dem derzeitigen Trend der 18 Watt Verstärker. Ob jetz Larry Carlton, Michael Landau oder sonst wer. Die Creme del a Creme schwört derzeit auf 18 Watt Amps mit mundgeblasenen Röhren und handverdrahtet.
Am Equipment allein liegt Dweezils neu entfalteter Ton aber nicht. Es steckt schon wesentlich mehr dahinter, als man auf den ersten Blick vermutet. So mußte der Junior Zappa erst einmal Unterricht in Sweep& Economy Picking nehmen, den ihm die Herren T.J. Helmerich, Brett Garsed und Jean-Mark Belkadi erteilten! Auch das Frank Gambale Instructional Video war hier hilfreich. Jetzt vermutet der unbedarfte Schnelldenker natürlich: " Boah, ist der doof! Jetzt nimmt der erst Unterricht?"
Ein solches Vollpfostendenken streift die Wahrheit aber noch nicht mal ansatzweise. Dweezil war, wie wir Insider selbstverständlich wissen, auch vorher schon ein äußerst versierter Guitarero, der von Steve Vai höchstpersönlich ausgebildet wurde!
Nur war Dweezils Spiel viel eher im 80´s Hairmetal und Hardrock verwurzelt. Vorbilder, wie Eddie van Halen, Randy Rhoads usw., sprechen hier Bände. Allesamt astreine Gitarristen, keine Frage, aber von Frank´s Spiel so weit entfernt wie ich von der Heiligsprechung!
Auch Equipmenttechnisch ist Dweezil mit seinem vorab vorgestelltem Zeuch Lichtjahre von dem entfernt, was er einst so liebte!
Frank überholte er locker auf der Signature Schiene mit dem Peavy Wiggy Amp und der "The Blues" Gitarre vom französischen Hersteller Lag. Diese spielte er kaum bis gar nicht, dafür aber abgedrehte Heavy Strats, zumeißt Grün lackiert. Auch die modifizierte Ibanez Explorer von Eddie van Halen (Cover van Halen: " Woman and Children first") befindet sich in seinem Besitz. Und so wundert es auch nicht, dass Dweezil in den 90ern bei Konzerten die Music Man Eddie van Halen Signature benutzte. Den Wechsel zur Gibson SG begründet er damit, dass er vom Feeling her authentischer rüberkommt. Recht hat der Mann!
Jetzt wollen Sie natürlich wissen, was Dweezil in den 90ern Equipmenttechnisch benutzte. Aber gerne doch!
Doch noch eins vorweg. Bei den 88er Gastauftritten mit Papa Frank spielte Dweezil eine grüne Charvel Heavy Strat, über einen Carvin 50 Watt Combo. Außerdem ging Frank´s Zeuch komplett in seinen Besitz über.
Kommen wir aber nun zum Eingemachten, also zu dem, was "The Dweez" auch bei den "Zappas Universe" Konzerten verwendete.
Ohne Effekte lief stets ein Peavy 5150 Eddie van Halen Amp.
Im ersten Rack kam dann
Ein ART Maximizer
Ein Eventide N 300 Ultra Harmonizer
Ein Zoom 9050
Ein Digitech Delay
Ein Alexis Qudraverb
Ein Rocktron Hush
Ein Rocktron Intellifex
Ein SPX 500
Ein CAE Bob Bradshaw Steckfeld
Verstärkt wurde das Ganze durch Rack 2.
Hier sind enthalten
Ein AdA MP 1 Preamp
Ein Mesa Boogie Studio Preamp
Ein CAE 3 Preamp
Eine VHT 2150 Endstufe
Einen Boss Octaver OC 2
Ein Sans Amp GT 2 Pedal von Tech 21
So, das wars Hardwaretechnisch.
Kommen wir nun zu den weniger erfreulichen Tatsachen.
Im GP-Interview 08/06 gibt Dweezil zwar an, sich eine Art Zappalalooza vorstellen zu können, disst aber so ziemlich alle Zappa Coverbands weltweit, da sie Frank´s Musik nur unzureichend wiedergeben könnten.
Danke, du Doof!!!
Und überhaupt ginge das ja nur unter der Flagge des Zappa Family Trust!
Wie Dieser zur Arf Society steht, fragen Sie mal die Leute im Arf Shop bei der nächsten Zappanale!

So, jetzt noch was in eigener Sache!
Ich hatte, wie sich der ein oder andre Leser vielleicht erinnern mag, für das Arf Dossier 50 eine freie Themenwahl offeriert, also S i e schlagen eine Thematik vor, über die ich dann ausführlich berichte.
Da nix eingegangen ist, muß ich folgendes daraus schließen
A dat liest hier gar Keiner
oder
b. nö, ich hab kein Bock
Also reiße ich die Themenherrschaft an mich und berichte über...lassen Sie sich überraschen!

Diesen Bericht widme ich Heino, der auf den Webseiten der Zappanale und Weirdo Naffn stets seinen Standpunkt klarmacht!



Michael KrAMPe




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