Technik



Zakk Wylde Overdrive

Nachdem quasi jeder Musikschaffende mit einem Signature Instrument, Verstärker etc. beehrt wurde, wendet sich die Equipment-Industrie neuerdings an die kleinen Helferchen. Hier sind natürlich nicht die Roadies gemeint, sondern ganz banal die Kabel, Bodentreter, Plektren, Sticks usw. So wird auch Ozzyklampfer Zakk Wylde, nach Gibson Signature Les Paul und Marshallverstärker, mit einem Overdrivepedal versorgt. Der Anbieter M X R (Dunlop) verwundert einen dann doch erstmal, O-Ton Zakk "Well man, everyone and his brother knows about me and my Boss Superoverdrive!" Über 20 Jahre hatte Zakk dem Boss Superoverdrive SD1 Pedal die Treue gehalten. Warum nun der Weggang zu M X R? Ganz einfach! Saufkumpel Dimebag Darrell (Pantera) hat´s mit dem Dimepedal vorgemacht und Zakk davon vorgeschwärmt.
Rein äußerlich gleicht der Zakk Overdrive dem M X R Distortionpedal, abgesehen von Farbgebung und Regelmöglichkeiten. Designtechnisch hat man sich an Zakks Gibson Les Paul mit Bull Eye Graphik orientiert und die Regelmöglichkeiten Level, Tone und Drive sind vom bisherigen Bossfavoriten übernommen. Tonal geht der M X R aber weiter; sanfte Klänge wird man hier wohl auch nicht vermuten. Ruppig und rabaukenhaft wie sein Namensgeber geht der Zerrer zur Sache. Er, man verzeihe mir den Sprachgebrauch, tritt dem nachgeschalteten Verstärker im wahrsten Sinne des Wortes die Scheiße aus dem Leib und lässt brachiale Riffs deutlich aufleben. Ob man jetzt im Cleankanal ein sattes Rhythmusfundament gießt oder, wie Mr. Wylde mit dem Zerrer das Letzte aus dem Leadkanal kitzelt, bleibt dem Käufer selbst überlassen.
Eine gute Figur macht der Overdrive in beiden Fällen. Trotzdem verweigert er den Gleichmacher und gibt den Charakter des verwendeten Instrumentariums ehrlich wieder. Das beim M X R auf eine solide Verarbeitung Wert gelegt wurde, ist lobenswert und bei Berserker Wylde auch unumgänglich. Also, ihr Reiter von Rohan! Speere splittern, Schilde bersten. Reitet, reitet für Gondor! Brat, rönk, rönk, brat.
Für diejenigen, die spieltechnisch eh im Hardrockbereich wildern, ist der Zakk Wylde Overdrive absolut empfehlenswert. Nur der Preis von über 112 Öre schreckt ab, da ist der Boss Superoverdrive mit knapp 50 Öre doch Portemonnaie-freundlicher und mit Sicherheit genauso authentisch!!

Michael KrAMPe




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