White Willow "Storm Season" (The Laser's Edge 2004)

Im Jahr 1995 wurde die erste CD der norwegischen Progressive Rocker White Willow um Frontmann, Komponist, Gitarrist, Keyboarder (und heute einzig verbliebenes Gründungsmitglied) Jacob Holm-Lupo veröffentlicht. Erstaunlicher Weise dauerte es etwas, bis sich herumgesprochen hatte, was für ein fabelhaftes Werk sich die weite Welt des Progressive Rock zueigen machte. Immerhin nahm das Album seinen Platz im Prog Olymp ein, geadelt durch den Billboard's Guide Of Progressive Rock, der die Scheibe unter die 100 besten Prog Alben aller Zeiten einreihte.
1998 folgte der Nachfolger "Ex Tenebris", 2000 "Sacrament". Beides tolle Scheiben mit hinreißender Musik, blieben sie dennoch hinter den Erwartungen des fulminanten Erstlings zurück. Vielleicht hat es deshalb so lange gedauert, bis jetzt endlich das 4. Baby der Band das Licht der Welt erblickt. Naben Jacob Holm-Lupo sind Sylvia Erichsen (voc, seit der 2. CD dabei), Johannes Sæbøe (g), Lars Fredrik Frøislie (p, key, mel, synth, Wobbler, Asmegin, Highland Glory, Thunderbolt), Marthe Berger Walthinsen (b, tamb, Ex-Cybele), Aage Moltke Schou (dr, perc), Ketil Vestrum Einarsen (fl, synth, tamb), Sigrun Eng (ce), Finn Coren (voc) und Teresa K. Aslanian (voc) an der Einspielung beteiligt gewesen.
White Willow sind in den letzten Jahren erfolgreich gewesen, so haben sie auf dem NEARFest 2001 gespielt. Wurde Zeit, dass die neue Platte das Licht der Welt erblickt! Jetzt ist sie da - und wie sie da ist! Die 7 Songs sind von außerordentlicher Qualität. Dramatische, dicht inszenierte Prog-Rock-Epen mit viel folkloristischem Flair, tiefer Düsternis und melancholischer Weite laden zum puren Genuss ein. Dazu geht die Band teilweise äußerst kräftig vor und bringt schon mal metallische Heavyness in Form langsamer, mollastiger Gitarrenriffs ein, die neben dem obligaten Mellotron für den epischen Gänsehautkitzel sorgen. Höhepunkte gibt es in jedem der Songs. Der Wechsel von leisen Tönen in tiefschwarze Finsternis zum heavy Progressive gibt den Songs kraftvolle Kanten und grandiose Ecken. Der sanfte Gesang von Sylvia Erichsen mit dem schier unschuldigen Ausdruck in der Stimme sorgt für den gut gewählten Kontrast zur lyrischen, dynamischen Musik. Trotz der hin und wieder verstärkt auftretenden Härte sind die Songs eher leise und schwermütig, eben typisch skandinavisch und damit grandios von der ersten bis zur letzten Sekunde. Tolles Album, das ich nur empfehlen kann!

whitewillow.net
VM



Zurück