Leslie West "Got Blooze" (Provogue Records 2005)

Eine Guitar Series Welle rollt gerade heran, von Provogue, Shrapnel und Mascot Records auf Tour gebracht. Ein Hammerteil dabei ist das ganz frische "Got Blooze" Projekt von Leslie West, dem ehemaligen Mountain Frontmann, der im Booklet meint: "I no longer have the blues, but I can still play them". Und so, wie er "them" meint, ist die Kollektion der neu interpretierten 12 Blues-Standards auch angelegt. Leslie West spielt Gitarren und singt. Aynsley Dunbar (dr, Zappa, John Mayall, Jeff Beck, Journey, Whitesnake), Tim Bogart (b, Jeff Beck, Cactus, Vanilla Fudge) und Kevin Curry (g) sind die ausgezeichnete Begleitband, die den stets gut abgefederten Rhythmusteppich ausbreitet, auf dem Leslie West sich genüsslich und mit aller kraftvollen Wildheit und bewundernswerten Härte in ungeahnte Höhen aufschwingt.
Die Songs haben allesamt, obschon sämtlichst bekannte Klassiker, viel eigenes Format, was zum einen an der tollen Backingband (denn darauf sind die alten Recken begrenzt) und, logisch, Leslie West Eigenart liegt.
Wer alte Mountain Platten kennt und weiß, wie der Mann die Saiten zum Klingen bringt, hat eine ungefähre Ahnung, was ihn hier erwartet. Da ist zum einen die kompromisslose Härte der Heavyblues-Riffs, die ordentlich Spaß macht. Zum anderen sind da die vielen interessanten Sounds, die Leslie spielt und zuerst seine intensive solistische Arbeit. Doch der Höhepunkt der Produktion ist ein anderer: seine Stimme. Damit kann man Glas zum Zerspringen bringen und Horden in die Flucht schlagen! Seine Rockröhre ist unglaublich hart, laut und stark. Er sieht ein wenig wie der ältere Bruder von Bruce Willis aus und so, wie jener draufhaut, singt dieser. Angst einflößend rau! Da wird Leidenschaft zum Klang. Wer Interesse an heavy Bluesrock hat, sollte sich dieses Teil unbedingt zulegen und staunen! Wenn das Jimi Hendrix noch erleben (und übertreffen) könnte!!!

VM



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