Wenzel "Viva La Poesia" (Matrosenblau / Indigo 2014)


Wenn die Deutschen die leichte, aber nie seichte Muse erfunden hätten, würde sie so klingen, wie "Viva La Poesia". Wenzel (Gesang, Gitarren, Akkordeon, Piano) und seine Band - Hannes Scheffler (Gitarre, Bass), Stefan Dohanetz (Schlagwerk) sowie Thommy Krawallo (Gitarre) packten ihre Koffer und schipperten nach Kuba, um dort ihr aktuelles Album aufzunehmen. Obwohl die Texte in deutscher Sprache geschrieben wurden, besitzen alle Stücke die sehr erträgliche Leichtigkeit des Scheins - des Scheins in dunkle Gemütsecken, um auch diese zu erhellen. Karibische Sinnlichkeit gepaart mit deutscher Tiefsinnigkeit gebärt Lieder, die sich mit Kopf, Herz und Bein erleben lassen, denn das pulsierende Leben erwischt den Hörer nie auf dem falschen Fuß; der Groove ist unaufgeregt-subtil, aber zwingend. Dabei streifen das Ohr viele Facetten der populären Musik, ohne in irgendeiner Weise "poppig" oder gar "pappig" zu klingen. Wer sich gerade in winterlicher Kälte Urlaubsstimmung mit Fernweh-Garantie ins Haus holen möchte, sollte sich diese CD kaufen; Para-dies oder das? Ein wenig von allem eben.

wenzel-im-netz.de
Frank Bender



Zurück