Votum "Metafiction" (Mystic Production, VÖ: 01.03.2010)

Als Anfang der Neunziger Jahre mit der CD (für mich der politischen Wende - 20 Jahre ist das bereits wieder her!) und der nach und nach auf diversen Kleinlabels neu aufgelegten alten Progressive Rock Alben die Szene neuen Aufwind bekam und neue Bands wie Pilze aus dem Boden schossen, vervielfältigte sich das Genre in zahllose Richtungen. Neoprog hatte seine Zeit, Progmetal ebenfalls, die neuen Richtungen flackerten auf, brannten heiß und stürzten wieder ab, nach den Hypes kamen oftmals bessere Alben auf den via Internet alles verfügbar machenden Markt und sachte aber forsch wuchs eine neue Generation nach der anderen in den Progressive Rock, die stilistische Einflüsse zeigten, die von ‚den Alten' oftmals verpönten waren, weil sich da was zusammen mixte, was aus ihrer Perspektive nix progressiv und schon gar kein ‚heißer Stoff' war, aus dem neue Musik zu kreieren wäre. Und mit den neuen Stilen purzelten neue Namen in die Szene.
Votum sind so eine neue Band. Ihre bombastischen Songs sind ein Mix aus lyrischem Ambient Sound, epischem Symphonic Rock, zartem Pop, liedhaften Songstrukturen, brachialem Metal, eingängiger Songsprache und aufwendigen Instrumentalpartien, kurz Emo-Prog auf Ambient-Metal-Basis. Die Songs sind lang und haben viel lyrisch-zartes Flair, das ohne Probleme mit Wucht in Metal kippen kann, sich in elektronischen Blubbersound verliert, symphonische Keyboardflächen aufmacht, ausgefuchst poppige Eingängigkeit gebiert und auf komplex gespieltem Rhythmusgeflecht technisch-restcrimsoneske Avantattitüden verschlankt. Ganz und gar Nachwuchssound, im Sog von Tool, Opeth, Riverside, Anathema und Porcupine Tree ein New Artrock-Engel, der alten Fans das heiße Grausen abringt und dem am Anfang stehenden und hörenden Jungvolk erste Offenbarung ist. Insofern fruchtbarer Sound.

myspace.com/votumband
votumband.pl
VM



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