Vital Information "Come On In" (Shrapnel/Mascot Records 2004)

Vital Information gibt es bereits seit 1983. Durch die vielen Besetzungs- und stilistischen Wechsel hinweg führt Schlagzeuger Steve Smith sein Projekt nun schon im 21. Jahr. Neben ihm sind mittlerweile Frank Gambale (g), der Santana Oldtimer Tom Coster (key, acc) und Baron Browne (b) involviert. Allesamt mit dem Herzen Jazzer, die diese Funk-Jazz-Fusion flüssig wie Lava und ebenso gefährlich klingen lassen. Steve Smith und Baron Browne setzen unter das zumeist von der elektrischen Gitarre illustrierte melodische Geschehen einen vitalen, swingenden Rhythmus, der kraftvoll bebt und die Songs dynamisch transportiert. Daneben sind beide als Melodiespieler dabei, solistisch und in der Gruppe improvisative Läufe abzufeuern, die von außerordentlichem Musikantentum und einfallsreichem Spiel zeugen.
Tom Coster bringt die Jazz-Harmonien ein, verbindet deftigere Rockklänge mit virtuosen Jazzharmonien, die anderweitig als Disharmonien verstanden werden. Gitarrist Frank Gambale entwirft die melodischen Muster oder gibt den anderen Instrumenten in deren Soloparts kantige Grundlage.
Insgesamt geht das Quartett gemütlich und ausgeruht vor. Da gibt es keine radikal-heftigen, harschen Ausbrüche. Die erwachsenen Musiker erfreuen sich lyrischer Aussage ihrer eigenen und eigenwilligen Stücke. Stets sind die Arrangements sauber verwoben, ist der Klang klar und rein. Vielleicht setzt dort das Manko der Produktion an. Bei aller instrumentalen Virtuosität und allem hörbaren Spaß der Musiker an der Musik klingen die Songs etwas steril. Die Ästhetisierung des Jazz-Fusion findet in "Come On In" eine geradezu idealtypische Aussage. Darunter leiden Dynamik und Virtuosität der Musik. Dennoch, für Jazz-Fusion-Puristen dürfte "Come On In" ein Meilenstein sein.

vitalinformation.com
VM



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