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Violent Silence "A Broken Truce" (Progress Records, 29.07.2013)


"Truce" - zuerst dachte ich an einen ganz bösen Fehler da auf dem Cover. Doch das gibt's wirklich: Waffenstillstand, Waffenruhe, Frieden. OK. Komponist, Schlagzeuger, Keyboarder und Teetrinker Johan Hedman sowie Sänger und Spezialagent Martin Ahlquist als die Hauptprotagonisten sowie Anders Lindskog (b), Hannes Ljunghall (keys, Gründungsmitglied, jetzt als Gast wieder dabei) und Björn Westén (keys) als Nebendarsteller plus Extra-Außenborder und Tastenmaestro Andreas Hellkvist haben eine schwierige Phase mit widrigen Umständen gemeistert und dank der Hilfe wohlgemeinter Geister dieses vierteilige neue Album eingespielt, das letztlich so normal und rundherum sauber produziert in Kundenhänden zu halten ist. 47:14 Minuten Musik sind auf der CD gespeichert, und alle vier Songs haben die Longtrackhürde gemeistert.
Zu hören gibt es typischen Violent Silence - Sound in Keyboardschwangeren Progressive Rock Epen auf dynamisch deftigem Rhythmus, abgeschwenkt in mild weichem Mix, der alle Songs der einen Dynamik unterwirft und das Album homogen und weit aufmacht.
Die markanten Markenzeichen - elektronische Keyboards mit dezenten Jazzanleihen im melodischen Blut und das energetische, unorthodoxe Schlagzeugspiel des Bosses Johan Hedman - sind technisch sehr gut ausgearbeitet und nur besonders eindrucksvoll. Die diversen Tastensoli über viele lange Strecken mit Saiten- und Tastenbass als Unterfütterung machen ganz den Charakter der Band und ihrer vier neuen (wie der alten) Songs aus.
Kompositorisch ist der Einfallsreichtum etwas beschränkt, trotz vieler aufgeregter Details, tiefgehender Motive und raffinierter Ideen bleiben Energie und Überraschung - wie im Neoprog, der hier nicht stattfindet - gleichförmig. Es fehlt an krassen Brüchen, energetischen Schüben, verrückten Eskapaden oder symphonischer Weite, eben Aufregung und Überraschung. Die Songs - überwiegend nüchtern. Auf hohem Niveau können Violent Silence nicht aus der Schiene. Keine Frage, dieses dritte Album der auseinander gebrochenen und irgendwie wieder geflickten Band hat seine Qualität, und Freunde gelassen heiteren Progressive Rocks werden ihren Genuss haben. Komplex-, Jazz- und Avant-Prog-Freaks indes schauen wie betäubt in die Röhre.

progressrec.com
VM



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