V.A. "The Loner 2 - A Tribute to Jeff Beck" (ESC Records, 07.11.2014)


Jeff Beck gilt als einer der weltbesten Rockgitarristen, die es nie geschafft haben. Ähnlich wie Larry Coryell brachte er es trotz anerkannter Veröffentlichungen nie zu einem solchen Werk wie etwa John McLaughlin, Jimmy Page, Eric Clapton oder Jimi Hendrix, obwohl er es handwerklich fraglos vollständig draufgehabt hätte (und noch hat). Seine Leistungen als Gitarrist sind herausragend, seine kompositorische Begabung und sein Geschick als Bandleader standen dem weit nach. Sein Œuvre ist dennoch sehr umfangreich, und stilistisch weit gefächert. Blues, Hardrock, Jazzrock - sogar mit Techno experimentierte der Gitarrist (später). Sein Name ist aus der Rockmusik seit 50 Jahren nicht wegzudenken, sein Einfluss ist enorm, dass selbst seine Alben, die kompositorisch historisch nicht wertvoll sind, wegen seines Gitarrenspiels eben dies doch sind.
2005, vor 10 Jahren, wurde bereits ein Tribute-Album veröffentlicht, das Jeff Beck gewidmet war. Nun folgt Teil 2, 2 CDs (67:18 und 67:12 Minuten lang) und 24 Tracks stark. Bekannte und weniger bekannte, in jedem Fall technisch versierte Musiker sind dabei, ihre Songs und ihre Spielweise Jeff Beck zu widmen, in zwei Fällen je ein Stück des Meisters zu interpretieren. Stilistisch ist der Bogen von Hardrock über Blues, Jazzrock, instrumentaler Ballade, gar gitarrenfreiem Pianoblues weit gespannt. Vieles wird Jeff Beck gerecht, vor allem sind dies die Gitarrensoli, die seinem Stil nacheifern und diesen technisch eindrucksvoll treffen, dabei in eigener Intention Songs arrangieren.
Gewiss klingt "The Loner 2" etwas gemacht. Es ist kein homogenes Werk eines Künstlers. Die Studioarbeit ist in jedem Fall handwerklich und auch soundtechnisch großartig gelungen. Indes verbleibt der Großteil der Künstler im Mainstream-Bereich. Extravagante oder besonders ausgefallene Songs und Soli sind hier nicht zu erwarten. Die Verneigung vor Jeff Beck ist zurückhaltend, indes nicht lau. Und durchaus, überwiegend für Blues-Fans, empfehlenswert.

01. Jeff's Waltz - Mike Neer (2:55)
02. The Pump 2 1/2 - Godfrey Townsend (3:44)
03. Jeff's back - Gerald Gradwohl (4:24)
04. Definitely Maybe - Great Ceasar's Ghost (7:05)
05. I'm Helen Keller, You're a waffle iron - Jim Campilongo (5:42)
06. Blues on A Summer's Day - Max Middleton (5:51)
07. The Pump 2 1/2 - Marco Iacobini (6:22)
08. Burn's Blues - Stef Burns (5:48)
09. Beck in Blue - James Crouch (3:52)
10. Bulldozer - Andrea Balestra (6:45)
11. A Salty Dog - Ali Neander (4:24)
12. Nostalgia's Fate - Chris Juergensen (8:38)

01. Back To Beck - Gianfranco Continenza (4:14)
02. In His Day - Michael Thompson (3:01)
03. Your Beckoned Call - Mitch Perry (6:26)
04. JB meets JB - Steve Fister (3:54)
05. That Hurts - Scott Henderson (6:16)
06. Beck To Front - James Ryan (4:57)
07. Another Place AnotherTime - Tom Principato (5:18)
08. Left Turn - Nicola Costa (5:34)
09. Suffer - Carl Burnett (7:07)
10. Paul's Blues - Thomas Blug(9:41)
11. Suspension - Oliver Rossow (5:18)
12. The Nest - Jeff Richman (5:18)

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VM



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