Twintera „Lines“ (logic(il)logic Records 2012)

„Ragazzi mache doll(c)e musica, wo dich haute volle auffe die Ohre, unde wie!“ Fabio Merzi (Stimme), der nicht nur im März um Gnade vincelt, sondern ganzjährig in bester Mötley Crüe-Manier singt, sticht mit seinem messerscharfen Organ direkt ins Herz des geneigten Tüll-Metallers, wobei mir seine Stimmlage besser gefällt als diejenige von Mr. Neil. Gelegentlich etwas bluesig angehauchter Hard Rock mischt sich Laune machendem US Metal - die Musik duftet nicht nach wässrigem Glam Mädl, keine Sorge, auch wenn die Namen der Gitarristen Al Pia und Simone Zanoni solches vermuten lassen. Auch die Rhythmusgruppe aus Stefano Fava (Bass) und Massimo Bellamoli (Schlagwerk) besitzt genügend Bälle, die sie wieder und wieder glänzend ins Spiel bringt. Zwei Zuc-kerl gibt es für Unentschlossene noch: Beim Stück „Oversight“ trällert quasi als Gegensatzbezug der alte, immer graue Schwede Tom S. Englund mit und die Nummer „Burning Heart“ ist eine sich vor der Band Survivor verbeugende Coverversion ihres gleichnamigen Hits, in der Fabio nach Rik Emmett klingt, hat was. Am besten finde ich persönlich allerdings die nette Anspielung an Pink Floyd, welche zu einem Hup-Konzert mutiert.

twintera.com
Frank Bender



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