Tsukinoumi "Sivle Redyc Chowder" (Vital Records 2004)

Vital ist ein Unterlabel von Poseidon Records, das vor allem Musik vorbehalten ist, die mit einem Manko belastet ist. Die 3 Songs von Tsukinoumi (Luna Mare) sind live eingespielt worden, der Sound ist nicht ideal, sondern etwas matt und kraftlos und, typisch live, nicht ausgeglichen. Das weitere Manko kann die Musik nur selbst sein, und die wird es auch nicht leicht haben, sitzt sie doch zwischen allen Stühlen. Ando Masahide (g, b.voc), Takahashi Susumu (dr), Tagawa Kaoru (perc), Yamamoto Takao (g, b, voc) und Wakita Yamao (sax) spielen eine eigenwillige Mischung aus Psychedelic Rock und Jazz, der wohl am ehesten mit Psychedelic Jazz getroffen ist. Rhythmus und Struktur sind ganz auf die psychedelische Rocklinie eingefahren. Epische Strukturen, die sich über einen langen Zeitraum entwickeln (die CD ist 31 Minuten lang, die in 3 Songs aufgeteilt sind, aber bruchlos ineinander übergehen) und keine besonderen melodischen Linien entwickeln. Natürlich passiert da eine ganze Menge. Saxophon und Percussions sind die aktivsten Instrumente, die Gitarren sind zu weit ins Off gemixt und nur teilweise wirklich zu hören.
Die Songs brauchen eine Weile, bis sie zu voller Kraft angelaufen sind. Dann machen sie eine Weile Krach, brechen wieder zusammen und bauen sich wieder auf. Im 2. Stück "Sounds strange" (wie wahr!) lässt die Band den Jazzfaden fallen und geht voll in Woodstock-mäßigen Trommelorgien mit dem dazugehörigen Gebrüll auf. Erstmal sehr gewöhnungsbedürftig, wird aber von einem harten Gitarrensoli gekrönt. Das steigert sich in den 3. Song, der sehr vom Saxophon dominiert wird. Auf Dauer nervt das Saxophon hier gewaltig, weil es die Töne seltsam herausleiert, und das in Dauerberieselung. Das muss nicht sein.
Trotzdem ist die CD nicht uninteressant, die Jungs sind herausragende Instrumentalisten, vor allem Bass und Schlagzeug in permanenter Begleitung der Bongos sind hörenswert. Für Leute mit einem Faible für abgedrehte und "schräge" Sounds.

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VM



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