Traumpfad "Aufbruch" (Eigenproduktion 2010)

Einige Zeit ist vergangen, bis Traumpfad sich jetzt mit neuem Album zurückmelden. 2004 brachte die Band ihr titelloses Debüt, 2006 das Follow-Up "Die Kreise schließen sich" heraus, bis "Aufbruch" sind beinahe 5 Jahre vergangen.
Die Bandbesetzung hat sich nicht geändert, die Band ist dieselbe wie in den Jahren zuvor. Anja Lange gibt einen kleinen Gastauftritt. 11 ideenreich und straff komponierte Songs sind auf der CD vereint, wenig Balladeskes, überwiegend harte Rocker, darunter der als Bonus gelistete 11-Minüter "Octopussy Äther", ganz ohne den markanten Gesang Flo Hubers, dafür mit losgelassener Band, die den Song aufkocht und brodeln lässt, dass es nur ungemein Spaß macht, sich dem grandiosen Wildwuchs genüsslich zu widmen.
Traumpfad spielen liedhaften Progressive Rock, der ganz auf Flo Hubers Gesang orientiert ist. Komplexe, symphonische und hart rockende Instrumentalarbeit ummauert den mit Stimmumfang und Stimmklang gesegneten Frontmann, der die Texte auf interessanten Gesangslinien transportiert und als einer der Mittelpunkte der Band eine gute Figur macht. Die Band indes ist längst nicht nur die instrumentale Begleitung für ihren Sangeskünstler. Ein jeder Song hat seine Finessen, instrumentale Bandinterplays mit fabelhaften Tasten- und hinreißenden Gitarrensoli und ausgedehnten komplexen Parts. Die Rhythmuscrew leistet erstklassige, vertrackte Arbeit, enorm druckvoll powert Schlagzeuger Andi Brandl, macht der Band Beine, die auf seiner Basis alle Rückendeckung hat.
Das Album, und das ist von Anfang bis Ende deutlich zu hören, ist erheblich kraftvoller und druckvoller produziert worden als beide Vorgängerwerke. Master Yogi Lang hat die Aufnahmen produziert und mit perfektem Gehör und dem technischen Wissen um jeden Dreh jedes Reglers für rattenscharfe Aufnahmen gesorgt.
Die Texte sind poetisch, kritisch, politisch und ausdrucksstark, fordern wie die Musik auf, sich das Album wieder und wieder anzuhören. Und mit jedem Hördurchgang wachsen die schön hart gespielten und, noch einmal: druckvollen (immens druckvollen) Mördersongs, bis sie nicht mehr aus den Ohren wollen und können.
Die 5 Jahre waren eine gute Investition, die Band hat Ideen ohne Ende gesammelt und sich ein allerfeinstes Aushängeschild gebastelt.
DAS ist Deutschrock!

traumpfad.info
VM



Zurück