Transatlantic "Live in America" (InsideOut 2001)

  Musiker sind doch eigentlich nicht zu beneiden. Kaum sind sie einigermassen bekannt und verkaufen sich gut, werden die besten von ihnen in ein Projekt namens Supergroup gesteckt und schon müssen sie mehr arbeiten als die beste Henne. Transatlantic riecht danach. Spocks Beard, Flower Kings, Dream Theater und Marillion gaben Morse, Stolt, Trewavas und Portnoy, die wurden zusammengepfercht und heraus kam - ein laaanges Album. Gleich drauf ging´s auf Tour, wie nur immer der Zeitplan der Stammcombos es zuließ und schon war ein Livealbum im Kasten. Gut, technisch sind diese Jungs allerfeinstens begabt. Sie besitzen Stilvermögen, können komponieren, solieren und improvisieren. Warum jedoch müssen ihre Songs bis zu 30 Minuten lang sein! Das ist doch Folter! Wie schön war das früher, als auf den LPs ein 10-Minüter und der Rest der Songs 3 bis 7 Minuten lang war. Die CD bringt eine ultralange Spielzeit mit sich, die gefüllt sein will. Und schon beginnt das Übel. Die Songs von Transatlantic sind wohlkomponiert und sinfonisch arrangiert. Die lange Laufzeit aber tötet die Spannung. Hinzu kommt, das das Livealbum ein Sammelsurium bekannter Songs in Medleyform ist. Die Beatles, Genesis und allerhand anderes wird zu Longsongs zusammengeschweißt. Das ist nicht immer sehr sinnvoll und bedient einen Massengeschmack, dem diese überzuckerte Kost schnell über sein kann. Trotzdem, irgendwie mag ich das Project Transatlantic, sie müssen nur schräger werden und kurze Songs einspielen.

www.insideout.de
VM



Zurück