Thirteen „A Shot In The Dark“ (Eigenproduktion 2014)


Was passiert, wenn man Pink Floyd mit Nightwish und Dream Theater kreuzt? Man erhält einen rosaroten Nachtmahr, der auf dreizehn Zehen durch die Dunkelheit schleicht und dabei, begleitet von einer Harp-Yie, an eine Ban(n)-She(e) erinnernde Laute ausstößt. Die einem das Blut in den Adern gefrieren-lassenden Töne konnten dank Dr. Jeroen van der Wiel (Keyboards) und seinen AssistentInnen Audrey Lahaije „Van Hell-Sing“ (Gesang) sowie Mark Silverentand (Gitarren) aufgefangen, zu Materie geronnenen und somit für die Nachwelt konserviert werden; Dion Pietersma (Schlagzeug) und Lars Herben (Bass) bilden die donnernde Verstärkung, um das auf Makrolon gebannte Klangmonster im Zaum zu halten. Als Einflüsse dienen Jeroen die üblichen Prog-Heroen - Rick Wakeman, Mark Kelly, Tony Banks und sogar der in die Jarre gekommene Jean Michel - an den Tasteninstrumenten; darüber hinaus lässt sich ein Hang zur klassischen Musik feststellen, was sich keinesfalls nachteilig auf die Kompositionen auswirkt. Der Gesang von Audrey wirkt selbst bei Balladen absolut natürlich und kommt nicht daher wie ein knödelnder Bastard aus einem jammernden Lappen und einem französischen Weichkäse - Handkäs mit Musik ist eben nicht jedermanns Sache. Die Stücke bewegen sich mit Dröhnen und Stampfen, aber auch mit Säuseln und Tirillieren durch die Gehörgänge des Rezipienten und verursachen dabei ein wohliges Schaudern. Mit Abstand bestes Stück ist für mich „Arabian Nights“, das mich dezent an die von mir heiß und innig geliebte Band Myrath erinnert, deren neues Album hoffentlich bald erscheinen wird. Sehr interessant wird sicherlich auch die nächste CD von Thirteen, denn dann wird eine gewachsene Band im Studio agieren, deren Elaborat sich sicherlich gewaschen hat.

thirteenmusic.net

Frank Bender




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