The Good Hand „Atman“ (Minstrel Music 2014)


Ein Mix aus Classic, Blues und Rotz Rock mit Tribe After Tribe-Vibe und dazu noch Spuren von Space, Psychodelic und Kraut Rock – klingt wie ein kruder Eintopf, der nach allem und damit nach nix schmeckt? Gut gedacht, aber erstens geht probieren über studieren, zweitens kommt der Appetit oft mit dem Essen und drittens sollte man die Rechnung nicht ohne den Wirt machen. Die drei von der Schankstelle heißen in diesem Fall Dennis Edelenbosch (Bass), Arjan Hoekstra (Gitarre und Gesang) sowie Ingmar Regeling (Schlagzeug), holen nunmehr zu ihrem zweiten Streich aus und haben dieses Album jenseits aller musikalischen Regelungswut zu einem edlen Teil gemacht, das hoechste Anerkennung verdient, weil es eben nicht zwischen allen Stilen sitzt, sondern vielmehr den akustischen Geschmacksnerv vieler Freunde der gepflegten Flegelklänge trifft, ohne sich dabei einer der genannten Fraktionen anzubiedern. Hier werden die siebziger Jahre in nahezu ihrer gesamten Band-Breite (und allzeit breit waren damals viele Bands) wieder wach geküsst - aber mit Zunge, bitteschön! Der analoge Aufnahmeprozess trägt mit Sicherheit zu der gehörigen Portion Authentizität bei, die beim Gutieren von Songs wie „Introvert“, Enough Is Enough“, Nature's Will“ oder „The Death Of The Real“ seelenvoll atmend durch die Gehörgänge wabert, versehen mit der hookigen Durchtriebenheit guter Popkompositionen, die sich durch die Hintertür übers Oberstübchen ins Unterbewusstsein schleichen, um dieses gehörig auf Vordermann zu bringen. So etwas kann kein Versehen sein - das ist volle Absicht. Gebt es schon zu, Jungs; die Klänge, die ich mittels CD-Player abrief, werd ich nun nicht los. Ich bin begeistert!!!

facebook.com/thegoodhand
Frank Bender



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