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The Cosmic Remedy "The Cosmic Remedy" (Seacrest Oy 2013)


The Cosmic Remedy ist das Solo+ Projekt des Gitarristen Ákos Bogáti-Bokor, der, wie es im Presseblatt steht, aus Transsylvanien stammt, für seine Mitarbeit in den Gruppen Yesterdays und Tabula Smaragdina bekannt ist und einst, 1998, die ungarische Band You and I gründete.
Der Multiinstrumentalist Ákos spielte alle Gitarrenparts, Keyboards und Piano, Bass, Perkussion und exotische Instrument wie Gitalele und seltenes wie Mellotron, programmierte und sang im Chor. Eine große Anzahl Gastmusiker brachte persönliche Handschriften und Stile mit, darunter ein alter Ragazzi-Bekannter: Ulf Jacobs aka Yacobs, der Ragazzi als Printmagazin einst mit begründete und vordem in der Jugendzeitung Art & Ich die ersten Progressive Rock - Texte im Nordosten schrieb. Zwar ist Ulf vor allem Schlagzeuger und hat darin eine markante und kernige Handschrift - die er hier indes nicht einbringt. Nach der "Ouverture" gibt sein zweites Instrument den sieben Minuten "Blue Skies" wie dem folgenden "What You Are" Stimme. Die Musiker stammen aus Brasilien, Finnland, Rumänien und Ungarn, etwa Kimmo Pörsti (dr, Paidarion, Strandberg Project, The Samurai of Prog), die Mehrheit sind geübte Mitarbeiter des Projektchefs.
Die 54:50 Minuten Spielzeit der CD enthält 14 Tracks, die in vier Suiten zusammengefasst sind. Die "Childhood Suite" (mit Yacobs am Gesang) eröffnet die CD. Progressive Rock trifft auf liedhaften Poprock, vielfältige Ideen machen die Songs frisch und locker.
Die darauf folgende "A Suite-case of Memories" ist der meiner Meinung nach beste Part des Albums. Die beatlesken Harmonien und der leichte, beschwingte Ansatz haben schlicht großes Flair, machen Laune und unterhalten sehr angenehm. Bestes Stück auf der CD überhaupt die "Postcard From Prague", das als erster Part dieser ‚Suite' instrumental in den 4-Song-Reigen führt. Die jazzige Note des gerade einmal zwei Minuten langen Tracks in seiner leisen, sanften Art ist grandios! Kaum weniger schön "Susie and Me" im Anschluss als clowneske Schunkelnummer mit raffiniertem Poprefrain. Es sind die Jazzeinflüsse, die Leichtigkeit der Songs und ihre verrückten Ideen, die diese 4 Tracks besonders machen.
Die wiederum vierteilige "Lost Marbles Suite" gleich darauf ist der schwächere Teil der CD. Netter Poprock, gut arrangiert und instrumental reich gespielt, mit einem Hauch Progressive Rock, fließt nett, aber kaum besonders dahin. Die 4 folkigen Songs haben zwar hier und da auffällig schicke Ideen, wirken aber in ihrer Seichtheit zu schlapp und mit dem hellen Damengesang schlagernah.
Dafür sammelt die "Farewell Suite" wieder Jazzpunkte und wirkt trotz leiser Note sehr kernig und flott. Tico De Moraes hat die wohl schönste Stimme aller Sänger auf der CD (ähm, sorry!), da ist die poppige Note der beiden Hauptsongs dieser Suite gern zu verkraften.
Insgesamt überwiegt der angestrebte Popfaktor die progressiven Elemente bei weitem. Witzige Ideen, gut komponierte Songs, Jazzeinflüsse und nostalgische Mellotron-Einsätze machen das Album angenehm zu hören. Für Avant-Freaks ist dies absolutamente nix. Schöngeister und Softprog-Hörer werden ihre Freude haben.

cosmicremedy.com
seacrestoy.com
VM



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