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The Black Nothing "Paths - A selfportrait in sound" (Ilk Music 23.10.2015)


The Black Nothing ist die 10-köpfige Band des Pianisten und Komponisten Anders Filipsen, der bereits Preise für seine musikalischen Arbeiten bekam und zur dänischen Künstlervereinigung zählt. Vor "Path" mit The Black Nothing veröffentlichte Filipsen "The White Nothing - About Time", "LoFi - Sounds and Songs", "Travelling Tribes - Everything Seems to Change", "BUSK - Nur Eins" und, ebenfalls mit dem Travelling Tribes-Projekt, "Artificial Moonlights".
Die Musik Anders Filipsens ist stilistisch nicht zu greifen. Sehr experimentell (und gleichzeitig nachvollziehbar und melodisch), Genre-überschreitend, elektrische und akustische Instrumente genauso verwendend wie Electronics und ‚Livemanipulation' - sind Modern Improvisation auf Jazzbasis, Avantgarde & Free Jazz sowie Avantrock (die überwiegende Rhythmusarbeit) Basisfundamente, aus denen das grandiose, witzig frische, lebhafte, hochemotionale, komplex technische und kompositorisch ausgeklügelte Album mit seinen 11 Tracks (instrumental, mit lautmalerischem sowie ‚echtem' Gesang) und 51:38 Minuten Spielzeit für vielfache Überraschungen und verflixt gute Unterhaltung sorgt. Drei Bläser, Violine, Cello, elektrische und akustischer Bass (der akustische - exzellent!), akustische und elektrische Tasten, Schlagzeug sowie Elektronik und Gesang zweier Damen haben diese erfrischend melodischen und ebenso abstrakten, ebenso eingängig wie anspruchsvoll verrückten bis atonalen Tracks eingespielt. Nachdenkliche Lyrik beherrscht die eine Szene, während die nächste von radikalem Freejazz-Gebläse angetrieben wird. Elektronische Lässigkeit spielt hier, dort treibt komplexer Rockrhythmus ein feurig vitales Thema an. So wenig stilistisch sich "Path" greifen lässt, so wenig bleibt es in einer Spielart, einer Denkart. Und doch wirkt das legere, hier intime, dort forsche Album homogen und in sich geschlossen. Ein Hörspiel dem besonderen Sinn für abstrakte Klänge (Jazzparts, Electronics).
Kann im Kinderzimmer funktionieren, die knappe Stunde über spielt jedes Kind konzentriert, ohne aufzusehen. Und genauso ist konzentriertes Hören für Geübte der fortgeschrittenen, avantgardistischen Musik über extravagante Rock- und Jazz-Genregrenzen hinweg große Erfüllung. Im positiv gemeinten Sinn herrlich komische, schrullig ergreifende Art Musik. Die Einspielung muss aufregend gewesen sein. Danach war ein jeder Beteiligte verändert und im Bewusstsein angeschoben. Im wahrsten Sinn progressive Musik, die eine Ideenfülle als wilden Potpourri verschenkt, der viel mehr Erfahrung birgt als ‚sonstige herkömmliche' (schlichtere, stilistisch tief eingefahrene) progressive Musik.
Nicht zu verpassen & besonders empfehlenswert!

andersfilipsen.com
ilkmusic.com
VM



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