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The Aaron Clift Experiment "Outer Light, Inner Darkness" (Eigenproduktion 2015)


Das Motiv auf der einen Seite des zweifach aufklappbaren Booklets - cool! Erinnert mich an einen Klassiker des Rock Progressivo Italiano, mit dem The Aaron Clift Experiment musikalisch nichts gemein haben. Die Texaner Crew spielt einen lebhaften, knackig frischen Mix aus Melodic Rock, Retro & Neo Prog mit leichtem Metal-Ansatz, der kompositorisch nicht besonders aufregend, aber instrumental schön gespickt ist, tolle Jazz-Ansätze hat und einige klassische Prog-Ansätze sowie hinreißende Gitarrensoli mitbringt, die - notwendig! - die Songs bedeutend machen.
In allen Musikarten gibt es die ausgefallenen und die herkömmlicheren Arbeiter. The Aaron Clift Experiment machen Hausmannskost. Schmeckt gut, ist altbekannt, macht immer wieder Freude. Ist aber keine besondere Herausforderung. Trotz raffinierter Chorgesänge und Jazz-Basssoli, trotz der instrumentalen Ideen und straffen, kernigen Einspielung, den Wechseln aus dramatischen und entspannten Motiven und cooler Attitüde bleibt dem Album in seinen 8 Songs und zwei Bonustracks der Nimbus des relativ Gewöhnlichen anhaften. Was nicht heißt, dass "Outer Light, Inner Darkness" nichts bedeutet.
Da ist etwa der Opener "Kissed by the Sun" mit Geige und der dezenten Neigung zum typischen Arrangement von Kansas - importiert in eigene Ideen. Toll gemacht! "The Last Oasis" - virtuoses, sehr langes Balladen-Intro, das trotz Streichern kitschfrei und über die knapp 9 Minuten fast komplett instrumental arrangiert ist. Schick - bis auf die letzten vier Minuten, die eher nett und damit überflüssig sind.
Mit "Moonscape" (12:05 Minuten) ist ein echter Longtrack an Bord, der liedhaft und in seiner epischen Weite eingängig ist. Hier geht der symphonische Ansatz mit alternativer Idee in poppigen Gewässern baden. Hat Flair und Rhythmus, ist aber einer der schwächeren Teile der CD. "Bathed in Moonlight" im Anschluss, über 7 Minuten laufend, gefällt mir in seiner balladesken Lyrik weitaus besser. Wenn Popsong, dann so.
Die Bonustracks sind Akustik- und Single-Versionen von Albumtracks, darum eher für süchtige Fans der Band wichtig, wobei mit die akustische Version von "Your Arms Hold Them To The Dark" fast besser gefällt als die Albumversion. Fast.
Die 10 Tracks machen 63:46 Minuten voll. Texte sind zum Mitlesen/singen im Booklet abgedruckt. Bereits 2012 veröffentlichten die Jungs aus Austin ihr Debüt "Lonely Hills". Während, wie Chef und Namensgeber Aaron Clift meint, das Debüt sein Soloalbum mit Bandbegleitung war, ist "Outer Light, Inner Darkness" ein Bandwerk. Mal sehen, sich's hier weiterentwickelt.

aaronclift.com
VM



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