Ted Nugent "Craveman" (Spitfire 2002)

Der Mann ist seit 1967 im RockīnīRoll aktiv und läßt mit einer brutalen Härte sein neues Album "Craveman" beginnen, dass man meinen könnte, seine Lebensenergie wächst mit den Jahren, statt dass sie, wie beim normal sterblichen Publikum, langsam aber stetig absackt. Der RockīnīRoll von Ted Nugent ist die Dampframme, die Richie Blackmore 1974 verloren hat. Ein Freudenfeuer für die Ohren, eine Reinigung von dem ganzen Dreck, der heute so im Äther rumschwimmt, das baut auf und stärkt das Abwehrsystem. Ted Nugent ist nicht tot zu kriegen und das ist verdammt gut so! Weder verändert der sture, jagdbesessene und ultrakonservative Rocker seine musikalische Arbeit besonders, noch steht er auf der Stelle. Seine schon immer deutlichen Texte haben sich einmal mehr verbilligt und bedienen sich fast schon Rap-typischer Verkürzungen. Aber im Grunde genommen ist das völlig egal, wenn er nur die Gitarre ordentlich aufdreht. Und das ist vom abgefahren wilden Opener "Klstrphnky" (sonst alles klar?) bis zum 14. Stück "Earthtones" allerbestens gelungen. Hin und wieder geben sich die Songs etwas sehr schlicht, wer das nicht braucht, greift zur Skip-Taste, das Album ist fast eine Stunde lang und hat auch technischere Stücke drauf. Wenn Ted auch nicht solche Heldenstückchen wie "Cat Scratch Fever" drauf hat, hat der Motor City Madman doch jede Menge Songs mit Widerhaken gebastelt. Seine "Nuge Band" gibt gut Gas, Bassist Marco Mendoza und Schlagzeuger Tommy Clufetos haben ihre Instrumente perfekt im Griff und rocken wie die Teufel. Heavy RockīnīRoll der schnörkellosen und frisch heraus geprügelten Sorte, geht nicht besser.

tednugent.com

VM



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