Sylvium "Waiting For The Noise" (Freia Music 2015)


Frau Antje aus Holland kann sich nicht entscheiden, mit welchem coolen Ober-Checker sie ein wenig Spaß haben will; zur Auswahl stehen Marill-John, der seinen Spitznamen vom Marillen-Knödeln hat und Porcupine T., der kleine Bruder des tugendhaften Mr. T., wobei ersterer im Vergleich zum Erstgeborenen der Familie T. immer ein wenig unanständig erscheint. Da Antje ein braves Meisje ist, entscheidet sie sich für John, bittet ihn aber den Ver-Gaza zu tunen und den Tiger aus dem Tank zu lassen, wenn sie in Team Balls To The Wall spielen. Gesagt, getan; im Hohoho-Garten wird mit viel Freude geackert, was das Zeug hält und die Klänge, die dabei auf dieser Spielwiese des Prog entstehen, können sich sehen (für Synästhetiker) und hören lassen. Immer wieder lugt der Yogi-Bär über die Gartenmauer und muss neidlos anerkennen, dass diese jungen Leute ihm und seiner Band einiges voraus haben. Das entstehende Klanggebilde ist denn auch deutlich vitaler als das von RPWL, die als Referenz für dieses Album durchaus taugen. Man könnte Sylvium auch als die neuen Pink Floyd auf dem Dream Theater-Trip bezeichnen. Dieser Hybrid-Sound funktioniert tatsächlich erstaunlich gut und es gelingen den Oranje-Jungs wirklich mitreißende Kompositionen, welche verschiedenste Stimmungen in sich bergen: Von balladesk-hypnotisch bis riffig-metallisch ist alles dabei. Ach schau an, gelegentlich ist sogar Mr. Wilson, der in Nachbars Garten fleißig Retro-Zwiebeln anbaut, merklich beeindruckt und überlegt, ob er nicht künftig auf Tulpen umsteigen soll. Mit Retorten-Neo Prog haben Sylvium absolut nichts am Hut, sondern setzen mit diesem Konzeptalbum eine ganz starke Duftmarke - Prog On The Rocks!!!

sylvium.com
Frank Bender




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