Swichtblade "S/T" (Trust no One Recordings, VÖ: 09.09.2009)

Was gibt es noch für Worte, die in der dunkelsten Musik nicht schon gesagt worden sind. Switchblade, als da wären Tim Bertilsson (dr), Anders Stehen (b, voc) und Johan Folkesson (g, p, org) gehören zu den Besten ihrer Szene. Ihre Songs haben Flair, Atmosphäre und in aller Härte viel Lyrik und Sinn für entspannte Melancholie. Der ganz und gar nicht alltägliche Sound findet auf dem neuesten Album in nur drei langen Songs seinen eiseskalten, betonharten, stahlgrauen, Bergwerksstollen-tiefen Ausdruck, die Part I, II und III betitelt sind und gemeinsam 49 Minuten voll machen.
Was Gesang ist Flüsterschrei, als hauche ein schrecklicher Geist seine untröstlichen Worte ins Ohr des alpträumenden Schlossgastes, der in der abgelegenen Seite eine sonst unbewohnte Etage für sich hat und der nächtliche Sturm draußen lässt alle düsterschnörkelige Einrichtung beben, quietschen, rasseln und donnern.
Switchblade mögen fröhliche junge Männer sein, die gern Fahrrad fahren und den Garten umgraben. Ihre Kunst im gaaanz dunklen Musiktunnel ist viel mehr wert als alle Freundlichkeit ihren Mitmenschen gegenüber. Die ultraschwere, langsam sich schleppende Stimmung ist ungemein anheimelnd und von großer Architektur (wenn man so will, und das sagen darf), die Gitarren kratzen, brüllen und wühlen, während das Schlagzeug exaltierte Bombastrhythmen abfeuert, die der Gitarre und dem Gesang enorm druckvolle Unterstützung, Strukturierung und zugleich dunkelster Antrieb sind, vom Bass begleitet, der so tief und fett klingt, dass er im Rausch der Töne nur als Unruhesturm wahrgenommen werden kann.
Die drei Songs gehen (fast) nahtlos ineinander über und wer sich mit dem Sound angefreundet hat, der allgemein als Ultradoom und Sludge bezeichnet wird, kann an diesem Monumentalkino nicht vorbei. Er (oder sie) würde enorm was verpassen!
Ach, und ja, die Jungs kommen, klar doch, aus Schweden.

VM



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