Subaudition - Light on the Path (Auerbach Tonträger 2009)

Idealerweise blickt der Betrachter über das Cover in die Seele der Musik und dies vermag Subaudition mit der Schwarz-Weiss-Aufnahme eines Schiffes vor nebliger Küstenlandschaft bestens zu gelingen. Eine gelungene Verbildlichung der getragenen und sehr intimen Athmospähre der Musik auf "Light on the Path", das nach gut drei Jahren die Fortsetzung des Band-Debuts "The Scope" darstellt.
Der nordische Folk mit klassischen Elementen changiert zwischen düsterem Ernst und spielerischer Leichtigkeit, zwischen weiten Klanglandschaften und verträumten Melodien. Dabei sind die Stücke dem ambientlastigen Debut gegenüber etwas greifbarer und kompakter geworden, scheinen aber noch immer in sicherem Abstand zum harten Untergrund der Realität zu schweben. Die warme Stimme Antti Korpinens umspielt sachte die instrumentalen Arrangements und nur selten gesellen sich zu Akustikgitarre und Streichinstrumenten einmal forschere Percussion-Elemente oder Stromgitarren.
Das Album definiert sich dabei eindeutig als Einheit, was zumindest je nach Betrachtungswinkel den Nachteil mit sich bringen mag, das keiner der Songs wirklich herauszustechen vermag. Kleine Höhepunkte sind trotzdem zu finden, etwa das von Streichern getragene und eindringlich instrumentierte "Feathers fall" oder auch das wirkungsvoll mit Sprachsamples unterlegte "Human Abstract". Wer eine Neigung zu nordischem Folk wie etwa Tenhi verspürt und musikalischen Abwechslungsreichtum nicht als essentielles Credo vor sich herträgt, kann Subaudition guten Gewissens mal eine Chance geben.

Volker Schulz



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