Stream City "Hoax" (Eigenproduktion 2015)


Alle meine Entchen schwimmen auf dem Fern-See; das steht weise auf schwatz in den unabhängigen Medien. Wer allerdings mit dem Strom schwingt, kann leicht einen Schlag kriegen, wenn die Polung wechselt. Die dänische Band - Dänen lügen nicht - Stream City, bestehend aus Dion Lambrecht Finne (Gesang und Gitarre), Mikkel Furbo (Schlagzeug), Mattias Rasmussen (Bass) und Christian Hjort Lauritzen (Violine und Keyboards), mischt quirlig verschiedenste Stile wie Klassik, Punk, Rock, Heavy Metal, Prog oder Folk (Celtic, Klezmer etc.) zu einem sehr originellen Mix, der mittels prägnanter Hooklines sofort im Ohr hängen bleibt, ohne sich anzubiedern. Das haben die Dänen wahrlich nicht nötig, denn ihre Kompositionen haben viel Substanz und selbst nach einigen Hördurchgängen kann man neue Feinheiten entdecken, sei es in der Phrasierung von Dion, den variablen Grooves von Mikkel, den pumpenden Basslinien von Mattias oder dem akzentuierten und überaus versierten Wechselspiel von Christian. Mir ist ein derart eigenständiger Stil schon länger nicht mehr untergekommen, obwohl ich mich aus unstillbarer Neugierde täglich mit neuer Musik konfrontiere. Die Texte sind engagiert und meist dezent gesellschaftskritisch; sie regen, lässt man sich auf sie ein, zum Denken an. Auch das künstlerisch wertvolle und aussagekräftige Cover verdient besondere Erwähnung. Summa summarum funktioniert diese Musik auf mehreren Ebenen; Suchtpotential garantiert: Man kann dazu nerdig kopfhören, herdig in Verzückung geraten oder erdig abtanzen - es lebe der Subs-Tanz!!!

facebook.com/streamcity
Frank Bender



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