Steve Hubback "London Vaults" (FMR Records 2007)

Der Gong/beckenschmied und Percussionist Steve Hubback, der jetzt in Prag lebt, veröffentlichte mit "London Vaults" ein starkes Stück Musik, denn obwohl "nur" Bronzeinstrumente auf diesem Album zu hören sind, eröffnen diese Klänge mytische Räume, die es in sich haben. Gleich das über vierzigminütige Eröffnungsstück, das sich "Skull, Sword, Cross, Horns and Pentagram" nennt, lässt ein magisches Szenario vor dem geistigen Auge des Rezipienten entstehen und dringt in tiefste Ritzen der Persönlichkeit, wo die Archetypen logieren. Ohnehin wird es höchste Zeit für uns hoch zivilisierte Menschen, uns neu zu erden, uns auf die Suche nach unseren spirituellen Wurzeln zu begeben, um in ganzheitlicher Weise wachsen zu können. Selbst durch und durch vergeistigte Wesen entwickeln sich allenfalls sehr einseitig, wenn der Zugang zu ihren Wurzeln verkümmert ist. Man könnte ein solches Wachstum durchaus als Fehlform spiritueller Entwicklung bezeichnen. Doch zurück zur Musik. Sie ist erfüllend und gleichzeitig verstörend, abstrakt und gleichzeitig doch konkret. Die beiden kürzeren "Deep Jade" und "Rose" sind gemäß ihren Namen um einiges süffiger zu goutieren, was aber nicht bedeutet, dass die als "lieblich" zu bezeichnen sind. Jeder Musikinteressierte, der gelangweilt vom üblichen Klangteppich, neue tonale Dimensionen betreten möchte, ohne dabei betreten aus der Wäsche schauen zu müssen, weil er mit atonalen Konstrukten konfrontiert wird, sollte diese CD gehört haben.

hubgong.dse.nl
Frank Bender



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