Stefan Signer alias Infra Steff

Da finde ich bei einem Freund eine CD von Stefan Signer mit dem Titel "More Music From The Gas Station", ein paar Tage früher erwarb ich eine LP der Infra Steff´s Red Devil Band mit dem Titel "I Aint Gonna Work No More At The Gas Station". Die durchaus unterschiedlichen Produktionen zeigten nicht gleich, dass sie von ein und derselben Person komponiert worden waren. Sofort rief ich die Plattenfirma (Anschrift auf der CD) an, die noch über ein (!) Exemplar einer weiteren CD von dem Schweizer Musiker Stefan Signer verfügte, das "Icebreaker Concerto". Die Dame am Telefon meinte auf meine Frage, ich solle doch bei Stefan Signer bezüglich weiteren Materials persönlich nachfragen. Ich bekam die Telefonnummer, rief an und sprach auf den Anrufbeantworter. Am Abend kam der Rückruf. Stefan Signer meinte, dass er eigentlich selten zurückrufe, ich hatte Glück gehabt.
Auf meine Anfrage sagte er, dass es noch reichlich Material geben würde. LPs, CDs und weitaus mehr unveröffentlichtes Material. Wir kamen ins Gespräch und schließlich sprach Stefan Signer darüber, wie alles angefangen hätte, von der Begeisterung für die Musik und vor allem den Musiker, dem man oft in den Werken von Stefan Signer begegnet: Frank Zappa. Wir tauschten die eMail-Adressen aus.

"Das mit der Musik kam einfach, war einfach da. Die Lust, eigenes zu kreieren. Hatte mit 12 Klavierstunden, doch die Musik vermochte mich nicht zu begeistern. Flankierend dazu hörte ich Musik von Beat-Gruppen. Der Blitz fuhr ein durch die Swinging Blue Jeans und ihrem Hippie Hippie Shake. Bei meiner Großmutter fand ich eine alte Laute. Dazu kaufte ich mir ein Buch mit Grifftabellen für Gitarre. Dann übte und übte ich, bis ich die Griffe von Songs konnte. Der erste Song, den ich schrieb, hieß "The Lime Tree" (Am Brunnen vor dem Tore), es war eine Beatversion im Stile von Red River Rock und eine Anlehnung an Greensleeves von den deutschen The Lords. Ca. 1965 sah ich zufällig die Band Les Sauterelles (Die Schweizer Beatles) live und da war es um mich geschehen."
Stefan schrieb anfangs nur wenige Songs, die von der aktuellen Band in der Kantonsschule nicht gespielt wurden. Ab circa 1968 war Stefan der Bandleader, es hatte sich herausgestellt, dass er schneller im Hören und Auswählen von Songs war. Um 1965 hatten die Jungs noch keine Instrumente, so dass sie mit Besenstielen zur Musik mimten! Doch die Inspiration war immer da. Die Ideen flossen, das Songschreiben war die Verarbeitung von Dingen, die tief in Stefan lagen, eine Art Therapie.
"Wir hatte losen und sehr freundschaftlichen Kontakt zu anderen Schweizer Bands wie Circus (Schweizer Jazzrocker). Wir besuchten uns gegenseitig, sie übernachteten auch einige Male bei uns. Andere Schweizer Bands sahen wir bei Konzerten, da war aber nichts großes dabei." Die Red Devil Band war die Krönung. Davor gab es etliche andere Bands und Projekte wie Tea Inc., Infra Steff´s Grosser Samstag Orchester, Infrasteff´s Hot Garage, Infra Steff´s Futztz oder die Red Sandwich Combo. Es gab einige Auszeichnungen (z.B. für die groß angelegte Komposition "Orchestral Snack Music"), zweimal vom Amateur Jazz Rock Festival Augst.
Die Musik war immer Rock, doch Stefan bezog eine Vielzahl anderer Stile mir ein: vor allem Jazz und Strawinsky, Varese und humorige Textaktionen. Die Stilvorlieben der einzelnen Musiker in der Red Devil Band waren sehr unterschiedlich, aber Stefan Signer brachte die Individualisten mit "Viva La Differenza" unter einen Hut. Stefan setzte sich durch, ein paar Musiker verzogen sich, andere kamen hinzu.


"Ich definierte meine Musik nie über einzelne Musiker, sondern immer über den Klangkörper und somit war jeder ersetzbar und trotzdem brachte jeder Wechsel auch stilistische Veränderungen mit sich. Ich schrieb dann immer auch die Stücke um. So existieren von einzelnen Song zig Versionen".
Die häufigen Umbesetzungen in den Ensembles brachten stilistische Korrekturen mit sich. In die Rockmusik mischten sich Jazzphrasierungen, die teils deutlich in den Jazz ragten und neben den albernen, obszönen Textaktionen weit bis in freitonale Gefilde ragten. Infrasteff´s Futztz (1971/72) war sehr dada, versponnen, verrückt, krass, rüde und obszön. The Fugs im Oberkrainer Milieu. Zeitweilen nannte sich diese Band auch "Marilyn Monroe". Infrasteff´s Grosser Samstag Orchester (1974/75) war ein größeres Ensemble mit vielen Bläsern und einigen Streichern, die lange Jazzrock-Passagen mit grandiosen Soli und Gruppenimprovisationen kreierten. Die Ähnlichkeinen zu Frank Zappa waren unüberhörbar, aber keineswegs zu geradlinig oder typisch. Infrasteff spielten europäischen Rock, der gar folkloristische Züge trug und musikalisch immer schwer am Kabarett lehnte. So hören sich alte Stücke an, als wollte eine wilde Rockband schweizer Swing in den Jazzrock verlegen, mit persifliertem 4/4 Takt und einem großen Schuss Beat, der die Dynamik der Band und der Songs bestimmt.

War Frank Zappa von vornherein ein großer Einfluss?
"Ja, schon ziemlich früh. Freak Out gefiel mir sehr. Später erhielt ich dann vor dem Release in der Schweiz Cruising With Ruben And The Jets von Peter Loppacher. Pete war Auslandschweizer, wohnte in den USA und bekam so vieles mit, was wir nur via Medien erfuhren. Er war der aktuelle Sänger einer Mittelschule-Band namens The Tea. Aus The Tea entstand eine neue Band. Dort machte ich den Kontakt zu Ron Kurz, einem der wichtigsten späteren Musiker in der Red Devil Band. Ron war ebenfalls Auslandschweizer (aufgewachsen in den USA) und spielte viel besser Gitarre als ich. Bei The Tea spielte ich Gitarre, am Schlagzeug saß Paul Giger, der später dann mit seiner Geige auf dem Label ECM in München Furore machen sollte. Ron war aber viel besser an der Gitarre als ich, so wechselte ich zu den Keyboards (Hammond Organ). Zappas Einfluß in den 60ern war weniger groß, weil einfach noch nicht fassbar. Später wurde sein Einfluss stärker und am letzten Holland Festival bei der großen Zappa-Retrospektive wurde Musik von mir unter dem Label "Schüler von Zappa" aufgeführt."

Wann machtet ihr erste Aufnahmen?
"Aufnahmen machten wir schon in den 60ern mit den jeweiligen Schulbands. The Tea wurde in der Küche meines Elternhauses aufgenommen (In the midnight hour - Wilson Pickett), später andere Musik in der Sägerei meines Vaters. Alles total Garagen-punkig, würde man heute sagen."
Welches ist das erste Album?
"Das erste Album war ein Sampler mit anderen Bands, von Pepsi gesponsort, was damals, 1974, eine Seltenheit war. Die Band war Infra Steff´s Grosser Samstag Orchester. Eine ziemlich riesige Band mit vielen Bläsern und zwei elektrischen Violinen. Neu in der Band war Alan Solomon, der aus England stammte. In den 60ern war er Mitglied einer Hippieband namens Warm Dust, die mit ihrem Album "Peace for our time" eine Audienz beim Papst kriegten. Später wurde daraus Ace und der Sänger von damals ist heute Sänger bei Mike and the Mechanics. Alan lebt in der Schweiz und ist mit einer Schweizerin verheiratet. Das einzige, worauf man sich in der Band verlassen konnte, waren die Wechsel, manchmal gab es mehrere Wechsel in einem Jahr."
Stefan Signer komponierte früh schon neben den Rock-Sachen ernste Musik, die nicht für Rockband konzipiert schienen und trotzdem in der Rockband gespielt wurden.
"Alles ausnotiert und vom Timbre eher in der modernen Musik anzusiedeln (auch in Bezug auf Harmonik oder Rhythmik). Ich mochte einfach die Komplexität von Strawinsky (mittlerweile kaufte ich Partituren von Varese, Webern und anderen, kaufte die Platten, lernte das Zeug zu lesen und verwenden). Ich hatte wohl die einzige Rockband, die diszipliniert nach Noten übte. Mit den Noten und den Ambitionen zur Kunst kriegte ich bald das Image, der einzige Rockmusiker in der Schweiz zu sein, der auch Briefe schreiben konnte. Dadurch erhielt ich immer wieder finanzielle Unterstützung. Bis ca. 1980 integrierte ich Rock und seriöse Musik in den Bands. Ab 1980 begann ich zu unterscheiden und auf verschiedenen Baustellen zu arbeiten. Einerseits die Band, andererseits das Orchester mit Orchestral Snack Musik oder Perkussions Ensemble HP & The Roaring Xylophones (HP = HansPeter Völkle, er ist immer noch Orchestermusiker). Ca. 1977 fragte ich HP, ob er bei meiner neuen Band, der Erstauflage der Red Devil Band, mitspielen wollte. Er wollte."

1979 erschien das erste Album der Red Devil Band. "I Aint Gonna Work No More At The Gas Station" gab eine "Instrucions To Learn": die songs des albums sind unter einfluss billigen weins in drittklassigen kneipen zwischen mendrisio und fornasette im sommer 78 entstanden. Die musik des albums wurde aufgenommen über einen zeitraum von 5 monaten von oktober 78 bis februar 79.
Die 9 Songs inclusive der in Variationen unterteilten Titelstücke sind allesamt vom komplexen Jazzrock Frank Zappas inspiriert. Verrückte und obszöne Texte wechseln sich mit instrumentalen Parts ab, die eindeutig FZ-inspiriert sind. Das Album ist gut gelungen, teils etwas geradlinig im Rhythmus, in den vielen sehr komplexen und abstrakten Rhythmen jedoch ein ausgezeichnetes Beispiel für die hohe Kunst der Rockmusik.
Das 1982 folgende Album "Average Sized An´ Empty" weist auch die Zappa-Einflüsse auf, ist insgesamt gesehen aber kommerzieller ausgefallen. Die Kompositionen sind auch hier komplex und vielschichtig, einige Vokalpassagen, Refrains sowie Rhythmusfiguren sind jedoch deutlich schlichter. Disko-Elemente, wie sie in den 80ern beliebt waren, hatten sich eingeschlichen, heftige Funk-Einflüsse machen sich breit, das komplette Album ist tanzbar und groovt, um hier und da im Fluß abzubrechen und plötzlich grandiose und verrückte Noten zu spielen, wie Zappa. Im Vergleich zu "normaler" sonstiger Rockmusik sind die beiden Alben von Infra Steff´s Red Devil Band sehr komplex.

Die Produktion des 1984 folgenden Albums "I´m alive" ist der Höhepunkt der Pop-Karriere Stefan Signers. Die Band war völlig neu besetzt und hieß nunmehr einfach INFRASTEFF. Zwei LPs von vielen Musikern eingespielt (unter anderem Billy Cobham und Craig Twister Stewart aus Los Angeles - der bei Zappa´s Joe´s Garage mitspielte und Wladislaw Sendecki von Cobham´s Glass Menagerie und YES), viele kurze Stücke aneinandergereiht, mit langen und obszönen, wilden und lustigen Texten.
"Der Titelsong "I´m alive" war sehr populär, sowas wie ein kleiner Hit. Teile des Werkes sind sehr populär gehalten. Diese Produktion war insofern wichtig, als dass sie als erste Rockproduktion staatliche, kantonale und städtische Gelder erhielt. Daneben beteiligte sich Camel Schweiz zum ersten Mal mit einem hohen Sponsorenbetrag."
Nach "I´m alive" arbeitete die INFRASTEFF - Besetzung 1986 an einem Projekt namens "Susie One Hotel", das sehr kommerziell orientiert war. Stefan Signer war jedoch so gut wie nie an der Arbeit beteiligt, was ihn etwas befremdete. Es war seine Band, die ohne ihn seine Musik spielte. Ein Produzent, der großes Geld machen wollte, vermieste die Arbeit, es kam zwar zum LP-release (sehr kommerzielle Popmusik), danach ging INFRA STEFF jedoch auseinander. 1984 gab die Infra Steff´s Red Devil Band ihr letztes Konzert. Stefan Signer begann sich auf zeitgenössische Musik zu konzentrieren. Den Missing Link zwischen den kommerzielleren Rockproduktionen und den orchestralen und kammermusikalischen "Spinnereien" (Stefan Signer) stellt "Mouldy Figs" dar. Drei lange Stücke, die unentschieden zwischen Rockband und Orchester pendeln und dabei grandiose Musik präsentieren.

     

"Die Orchestereinspielungen fanden erstmals 1980 statt. Ich war der erste schweizer Rockkomponist, der mit Band und Sinfonieorchester auf der Bühne zu hören war. Das Stück hieß Orchestral Snack Musik für Sinfonieorchester, Perkussionsensemble und Rockband. Zwei Jahre später, beim release von Average Sized An Empty hatte ich eine Doppeltour: einerseits mit Rockband, andererseits mit Orchester und Rockband."
Die 3 Akte von Mouldy Figs sind aus vielen einzelnen kurzen Tonfragmenten zusammengeschnittene, vielfältige, wechselhafte, dennoch aber sehr beeindruckende und nachvollziehbare, teils befremdliche, teils großartige Ereignisse. Die Rockband beginnt einen Song, seltsame Laute mischen sich unter, die Band wird ausgeschnitten, der Sänger erzählt. Schließlich musiziert ein Orchester zur Rockband ein blumig-romantisches Stück, das von witzigen Rhythmusfiguren umspielt wird. Plötzlich schreit eine Stimme: "Jazz" und die eben noch sinfonische Stille weicht einem lauten Jazzrock, der von harschen Schnitten beendet einer virtuosen Perkussionsflut weichen muss, die - ganz im Sinne Zappas - abstrakteste und vertrackteste Muster spielt - ausgezeichnet! "Diese Schnipselei habe ich bei mir zu Hause gemacht. Zig Bänder mit viel Material. Mit der Rasierklinge altmodisch geschnitten und dann geklebt. Beim Machen ist mir dann die Story dazu eingefallen. Diese Story mit Figuren, die ich im Umgang mit einer damaligen Freundin entworfen hatte. Einzelne Aufnahmen habe ich mit Ron Kurz im Studio aufgemotzt."

     

1987 erschien "More Music From The Gas Station". Wenig erinnert an die Red Devil Band. Die Musik ist zeitgenössisch, modern, abstrakt und doch mit starkem Faden, der die Stücke gut nachvollziehen läßt.
"Aus dieser Produktion gab es noch mehr Stücke, die nicht auf die CD kamen. Zum Beispiel eines meiner Lieblingsstücke: "Preston´s Day - Off in St. Monica" - ein Tribute an Don Preston, Urmitglied der Mothers Of Invention, den ich Anfang der 80er Jahre zusammen mit Jimmy Carl Black kennengelernt hatte und ihn in L.A. besuchte. Damals hatte ich eine strong connection nach Amsterdam. Einige klassische Musiker spielten schon früh Zappas Werke, später dann auch welche von mir. Die Hälfte der Musik wurde in Amsterdam aufgenommen."
Stefan Signer pflegte viele Kontakte zu anderen zeitgenössischen Komponisten und Musikern aus dem Umkreis der zeitgenössischen und avantgardistischen Rockmusik zum Beispiel nach Holland, in der fortschrittliche, besondere Musik aufgeführt wurde (unter anderem auch Stefan Signer). Je weitere Kreise Stefan Signer mit seinen Kompositionen und grenzüberschreitenden Musikwerken zog, um so mehr fand er Bekanntheit über den Schweizer Raum hinaus.
Ein Katalog von 1993, der seine zeitgenössischen Werke aufzeichnet, meint gar: "Stefan Signer hat eine für einen "seriösen Komponisten" ungewöhnliche Vergangenheit. Mehr als ein Jahrzehnt dominierten seine verschiedenen Rockformationen die schweizerische Szene... Inzwischen hat sich der Schweizer Komponist aus der Rockszene zurückgezogen und dem Komponieren für kleine und große "klassische" Ensembles verschrieben..."
Die Situation hatte sich vollständig gewandelt, die Rockmusik schien für Stefan Signer beendet. Eine Fülle von zeitgenössischen Kompositionen (für Piano, Gitarre, Klarinette, Fagott, Horn, Schlagzeug, Bläser-Ensemble, Kammer-Ensemble, für Orchester, Vokalwerke, Kammeropern oder Ballett) von 1979 an, oft grenznah zum Jazz oder zur Rockmusik, hatte Stefan seitdem komponiert, aufgeführt und teils auf CD veröffentlicht. Leider jedoch scheint es so zu sein, dass die CDs sämtlichst nicht mehr zu erstehen sind, die Auflagen sind längst ausverkauft, weitere folgten nicht, so dass zur Zeit keine Möglichkeit besteht, Musik von Stefan Signer, ob Rock, Jazz oder zeitgenössische E-Musik, zu kaufen.

...Stefan meint, dass es keinen Unterschied macht, ob er nun Rockmusik, Jazz oder zeitgenössische "E-Musik" produziere. "Ich muss sagen, es liegt doch alles sehr nahe beieinander. Derselbe Sachverhalt kann konterproduktiv sein und dann plötzlich produktiv." Unterschiede sind meistens nur Einbildungen. Im Geschäft gibt es keinen Unterschied. Man ist vielleicht anders angezogen. Er könnte auch eine CD veröffentlichen, auf der klassische Musik, Rock, Jazz und Zeitgenössisches aufeinander folgt oder ineinander übergeht. "Es ist alles Musik, die ich unterschiedslos nehme, für mich ist alles gleichwertig. Ob nun Surf-Sounds oder 12-Ton-Musik." Wunderbarer Weise gibt es genügend Exoten, die Stefan Signer in diesem Milieu kennengelernt hat, die seine Musik mögen und ihn in vielen Dingen unterstützen. Heutzutage gibt es etliche Ensembles, die seine Musik gern und gut spielen. Ensembles sind wichtige Einflussträger in der E-Musik. Haben die erstmal ein Werk eines unbekannten Komponisten im Programm, ist der Weg aus der Vergessenheit leichter möglich. Signer bekommt darüber hinaus interessante Auftragskompositionen, immer häufiger kann er seine geliebte "Komponistenarbeitsjacke" anziehen. Daneben hat er einen guten Namen als Produzent von verschiedensten nichtkommerziellen Musikrichtungen und Ensembleeinspielungen... (Auszug eines Textes von 1992.)

Die CD, die mir die Stuttgarter Plattenfirma "musikkontor" als letztes Exemplar verkaufte, war "The Icebreaker Concerto", ein zwanzigminütiges, zeitgenössisches Stück in 5 Sätzen, das 1992 eingespielt und aufgelegt wurde. Das elektronische, auf einem Apple Macintosh SE/30 Computer entworfene Werk ist sehr avantgardistisch, in gewisser Weise den zeitgenössischen Werken Frank Zappa´s ähnlich, aber in einem völlig anderen Ansatz.
"Am Computer mache ich in drei Stunden größere Sprünge als früher am Klavier in drei Monaten. Der Apple verrichtet nützliche Hilfsdienste bei der Arbeit an Kompositionen, sonst nichts." "The Icebreaker Concerto" ist neben "More Music From The Gas Station" (1993) die letzte mir bekannte Produktion; Stefan Signer sagte mir, dass er seit 9 Jahren nicht mehr komponiert habe. Es gab zwar Produktionen und Aufführungen, aber keine eigentlich neue Arbeit.
Die brandneueste Information jedoch ist: "17 Jahre nach dem letzten Konzert von INFRASTEFF flirte ich momentan mit der Idee, ab 2002 wieder live Musik aufzuführen."
Und vielleicht findet sich eine Plattenfirma, die die vielen unveröffentlichten Songs, diese grandiosen Stücke endlich veröffentlicht.

steffsigner.ch

VM



Zurück