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Steam Theory „Enduring Delirium“ (Eigenproduktion 2010)
Steam Theory „Helios Rider“ (Eigenproduktion 2012)

Jason Denkevitz ist ein Hans Dampf in allen Gassen; er denkt (komponiert wirklich irgendwie witzig & arrangiert raffiniert) und spielt bis auf wenige Ausnahmen sämtliche Instrumente (diverse Gitarren und Bässe sowie Keyboards) auf beiden Produktionen. Die Schlagzeugspuren programmiert er zwar ziemlich abwechslungsreich und von den Sounds her auch interessant, aber ein eigens engagierter Trommler wäre mir viel lieber gewesen; Nick Costa, der Live-Schlagzeuger der STEAM THEORY BAND könnte die klingenden Pretiosen locker in dem ihm eigenen Duktus einhämmern. Dabei würden die Songs nochmals gewinnen. Es handelt sich bei „Enduring Delirium“ und „Helios Rider“ um zwei durchgängig instrumentale Werke mit einer durchschnittlichen Songlänge von ca. acht Minuten, die von den Kompositionen her absolut erste Sahne sind. Vom Härtegrad hat die zweite CD leicht zugelegt. Woher nimmt der Mann nur seine hervorragenden Ideen? Die nächste CD ist bereits in der Mache und auf diese Scheibe freue ich mich schon jetzt riesig, denn sie soll unter anderem progmetallische Klänge enthalten. Die hier zu rezensierenden Stücke erinnern teilweise an die guten alten Prog-Zeiten von Gentle Giant, Yes oder King Crimson, aber auch an songdienlich spielende Gitarren-Helden vom Schlage eines Joe Satriani oder an zeitgenössische klassische Werke a la Graeme Koehne bzw. Henry Mancini und enthalten Einflüsse aus diversen ethnischen Traditionen sowie filmmusikalische Passagen. Ruhe (eingestreute schwebende Phasen) wechselt permanent mit Sturm (eingebretterte schwärende Phasen), was für eine gewisse Unberechenbarkeit sorgt und auch bei wiederholtem Hören noch viele Aha-Erlebnisse garantiert. Mr. Denkevitz sollte eigentlich von Plattenfirmen mit Angeboten überhäuft werden und dann auch die Gelegenheit erhalten seine Stücke mit einer festen Band aufzunehmen, denn er hat eine ganz eigene Nische in der Prog-Landschaft gefunden, die er mit viel Hingabe ausfüllt.

music.steamtheory.com
Frank Bender



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