|
Spaced Out "Slow Gin" (Unicorn Records 2003)
|
Das dritte Werk der kanadischen Jazz-Prog-Fusionisten Spaced Out zeigt die Arbeit der Band um Chef und Bassist Antoine Fafard verändert. Zwar bezeichnet "Slow Gin" keine völlige stilistische Entfernung vom Ausdruck der beiden Vorgänger-Alben. Aber es hat sich einiges getan. Antoine Fafard läßt die 10 instrumentalen Songs sehr viel intimer, entrückter und erwachsener klingen. Das äußert sich in lyrischer Epik, die aus einer Mischung von symphonischem Rock und elegischem New Age verwoben erscheint. Zum anderen darin, dass Gitarrist Mark Tremblay viel härter seine Gitarre bedient. Martin Maheux webt ultrakomplexe Rhythmusmuster, die er mal laut und hart, dann wieder leise und fragil spielt. Vor allem hat sich das Arrangement verändert. Waren die Songs der Vorgängeralben sehr komplexe, schwer technische Jazzrock-Songs voll durchkomponierter, hyperkomplexer Frickelorgien, so bestimmt hier viel intensiver der Bass das Geschehen. Fast sämtliche solistischen Eckpunkte, fast alle melodischen Manifestierungen werden durch den Bass geprägt. Gitarre, Schlagzeug und Piano sowie Saxophon in einigen Stücken sind nur noch notwendige Statisten, ohne die das ausdrucksstarke Resultat nicht erlangt werden kann. Zudem hat Antoine sich intensiv dem Sequenzer gewidmet, führt einen kühlen Syntheziserton in die Stücke, die damit eine klassische, erhabene Note bekommen. Natürlich rocken die neuen Songs; komplexes Material ist zuhauf zu finden. Doch in einer viel intimeren, lyrischeren und gleichzeitig härteren Atmosphäre, die schon etwas bedrohliches und tief magisches hat. Paradebeispiel mag das dritte "Spaced In" sein, in dem sich alle Facetten dieses Albums in Konzentration spiegeln. Ein Meisterwerk und Höhepunkt im modernen Jazzrock/Fusion. Musik voller Klarheit und Eleganz, die kühl und starr, und doch lebendig und vital klingt. Absolute Empfehlung. Grandioses Werk!
spacedoutmusic.com
unicornrecords.com
VM
Zurück
|
|