Soniq Circus "Reflections in the hourglass" (Progress Records, 24.08.2011)

Vier Jahre nach ihrem selbst betitelten Debütalbum und zwei Umbesetzungen präsentieren Soniq Circus sich runderneuert. Irgendwo zwischen Neoprog und liedhaftem Melodic Rock, zwischen ambitionierten Komplexklängen und pompöser Melodieseligkeit ist die Band jetzt aktiv.
8 Songs sind auf "Reflections in the hourglass" enthalten. Stilistisch nehmen sie sich nichts, die Band hat ihren Stil, ihre Orientierung. Chorgesänge führen durch etwas zu schlichte, im gleichen Maße zu pompöse Refrains, die Gesangsleistungen sind technisch einwandfrei, auf Gesangslinien, die kaum besonders sind und über Neoprog geübte Ohren hinaus kaum kräftige Wirkung entfalten. Da Gesang einen Großteil der langen Songs einnimmt, ist das Publikum schnell ausgemacht. Immer wieder jedoch gibt es Überraschendes zu hören. So ist das Schlagzeugspiel ausgezeichnet, sind im Gitarrenspiel manch verblüffend interessante Passagen zu finden. Die Keyboardarbeit läuft überwiegend unauffällig ab, handwerklich gut, wird kaum Bemerkenswertes geleistet, am Bass wird Fundament und Rückgrat perfekt abgeliefert.
Das Problem der Band sind ihre überwiegend flachen Kompositionen, gepaart mit einer pompösen Note, die etwas zu aufgedonnert erscheint, Posing betreibt. Zudem sind die instrumentalen Ergüsse wenig stark, wenig ausgeprägt, kaum extravagant, kaum verblüffend, so dass die solide Handwerksarbeit - zumindest für Prog-geübte Ohren - keine Anhaltspunkte leistet, die das Zuhören interessant machen. Gute Produktion, solides Handwerk, indes keine große Kunst.

soniqcircus.com
progressrec.com
VM



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