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Sojus3000 "Atlas" (Fuzzmatazz Records, 21.11.2014)
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Sojus3000 aus Thüringen spielen instrumentalen Post Rock. "Atlas" ist das zweite Album der Kapelle, 6 Songs sind drauf, Spielzeit 39:11 Minuten. 2011 veröffentlichte die Band ihre Debüt-EP "6EQUJ5", Resultat aus 2009 während des Studium der Musiker beginnenden Sessions, womit sich Johannes Bebensee (electronics, prog, b), Christian Kehling (g), Sascha Pälchen (dr) und Thomas Thron (b, g) zwischen Post Rock, Stoner und Doom orientierten.
Ende 2013 begann die Arbeit an "Atlas", Ende November 2014 liegt das Album vor. Als starke Einflüsse nennen Sojus3000 folgende Bands: My Sleeping Karma, Mogwai, This Will Destroy You, Russian Circles, God Is An Astronaut, Isis, Ufomammut.
Die Songs sind rein instrumental, setzen auf sphärische Lyrik, brachiale Ausbrüche, psychedelische Muster aus Alternative Rock Strukturen. Es gibt elektronische Einschübe ebenso wie gesprochene Sequenzen, deren Sprecher und Ursprung nicht angegeben ist (Charly Chaplin in ‚Der große Diktator').
Bereits mit dem ersten Song erinnern mich Sojus3000 weniger an die Bands, die sie als Einflüsse nennen, als vielmehr an Johan Edlund und Tiamat, was zum einen am Sound der Gitarre(n) liegt, zum anderen an den Arrangements. Das kommt nicht in jedem Song vor, aber später noch einmal. Sehr treffend indes, was die Band insgesamt zu ihrem Album meint: die perfekte Sitzmöglichkeit für ein umfangreiches Kopfkino-Programm.
Die Songs sind interessant komponiert, haben tiefen lyrischen Inhalt und schön deftig brachiale Schübe, die als bombastische Soundwalls enorm Breitseite schaffen. Erstaunlich, wie ausgedehnt und melancholisch die lyrische Seite der Songs ist, in denen die Tasten für Struktur sorgen und die Band kraftvoll ihren Sound webt, der sich Schleife um Schleife in höhere Gefilde bewegt, bis die Gewitterwolken für mörderischen Spaß sorgen und - entweder Charly Chaplin oder Gitarrenwände für zuhöchst emotionale Erschütterung sorgen. Perfetto!
Wenn Sojus3000 mit ihrem Post Rock auch nicht in der Tradition progressiver Rockmusik stehen, ist "Atlas" doch inhaltlich verwandt, die Nähe zu Tiamat ("Wildhoney") rückt den Doom-Inhalt in die Nähe progmetallischer Gothic-Klänge. Doch Sojus3000 brauchen keine Anlehnung, der coole Sound der Band auf "Atlas" ist sehr beeindruckend.
Und Vinyl-Freaks bekommen das Album in weiß.
sojus3000.de
VM
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