Signum Regis "Chapter IV: The Reckoning" (Ulterium Records 2015)


Wolltet ihr schon immer mal wissen, wie ein Mix aus Iron Maiden, Warlord und Helloween mit Hard Rock-Einflüssen und einer Reibeisenstimme der sanfteren Art klingt? Dann habt ihr mit Signum Regis die Chance, eine solche Entdeckung zu machen. Das Tempo der meisten Stücke ist Galopp, allerdings ohne den "rap, so die"-Faktor, der bei mir zumindest mittelfristig Brechreiz auslöst. Tempowechsel und Breaks machen die Songs, die von versierten Musikern - Mayo Petranin (Gesang), Filip Kolus (Gitarre), Ronnie König (Bass und Chorgesang), Jan Tupy (Keyboards und Chorgesang) sowie Jaro Jancula (Schlagzeug) - komponiert und arrangiert wurden, abwechslungsreich. Das ist weit mehr als solides Power Metal-Handwerk mit hymnischen Refrains, die glücklicherweise zu keiner Zeit in den Kinderlied-Duktus verfallen. Der Titel "The Magi" beinhaltet sogar ein musikalisches Zitat von Johann Sebastian Bach, der sicherlich sehr interessiert daran gewesen wäre, seine Ideen in einem neuen Kontext zu hören. Überhaupt ist festzustellen, dass das durchschnittliche Niveau moderner Metal Bands in spielerischer Hinsicht wesentlich höher anzusiedeln ist, als dies in den achtziger Jahren der Fall war und auch heute noch im Bereich der Pop-Musik der Fall ist. Wer Heavy Metal hört, ist also in aller Regel ein Mensch, der auf Qualität Wert legt und sich außerdem nicht so einfach vorschreiben lässt, was er zu denken hat. Genau deshalb fühle ich mich in der Metal-Gemeinschaft auch so gut aufgehoben. Wenn Metal Bands dann noch spirituelle Botschaften verbreiten, wie dies auf Signum Regis zutrifft, entkräften sie damit komplett die Vorurteile unreflektierter Menschen, Metal Fans seien gewaltverherrlichende und dumme Zeitgenossen. Resümierend lässt sich also feststellen: Beide Daumen hoch für "Chapter IV: The Reckoning"!!!

signum-regis.com
Frank Bender



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