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RPWL "Stock" (Tempus Fugit 2003)
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Der Opener "Opel" könnte keine deutlichere Sprache sprechen: die Inspiration ist RPWL ins Herzblut übergegangen. Die Syd Barrett-Komposition ist fabelhaft gelungen. Pink Floyd haben Pate gestanden. Doch RPWL sind darauf nicht zu reduzieren. Gewiss ziehen sich verschiedene Phasen von Pink Floyd wie ein roter Faden durch die Songs von "Stock". Doch die eigene Inspiration, die Fabulierkunst als Komponisten bestimmt die teils sehr poppigen und locker-leichten Stücke viel eher. Da gibt es symphonische Motive, die sich weit ausbreiten, sehr melodisch und harmonisch, von groovigem Rhythmus lässig untermauert. Melancholisch-jazziges fließt sparsam aus den Boxen. Sehr modern arrangiert, mit allerhand elektronischen Tönen angereichert schweben die Stücke dahin. Die Gesangsarrangements sind oft zu süß und weich, da gibt es Stellen, die schon fast ins Schlagerhafte abdriften. RPWL beziehen SpaceRock-typische Elemente in ihre Songs, gerade das 10minütige "Gentle Art Of Swimming" mit episch angelegtem Instrumentalteil läßt verhallt-hauchend zart-verschrobene Melodien aus. Sehr einfallsreich und ausdrucksstark inszeniert! Das ganze Album bleibt entspannt. Es gibt keine hart rockenden Passagen, keine emotionalen Ausbrüche, keine bombastischen Höhepunkte. Dafür geht die Band, trotz aller trunken machenden und hinreißenden Intonation zu nüchtern vor. Das Quintett entwirft viel lieber stille, melancholische Motive, verhallte, berauschende, schwerblütige Songs harmonisch-zerrissener Natur. Seit 1997 gibt es die Band, sie haben es zu bemerkenswerter Qualität gebracht. Sollte mich wundern, wenn das nächste Album kein Knüller wird.
rpwl.de
VM
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