Ring "The Empire Of Necromancers" (Poseidon/Musea Records 2006)

Ring gab es nur eine kurze Zeit. 1974 von Takashi Kokubo (dr), Masato Kondo (g), Hiroshi Hamada (b) und Yukitoshi Morishige (syn, key) gegründet, war es 1976 mit der Band schon wieder vorbei. Es gab nie eine LP mit Aufnahmen der Band, nur einen Live-Mitschnitt, der im Sommer 1975 aufgezeichnet wurde. Glücklicher Weise gibt es die Live-Aufnahme noch, die Band hat insgesamt nur 7 Shows gegeben. Die 5 Parts des Titelwerkes sind leider nur 32 Minuten lang.
Ring spielen ausgezeichneten Symphonic Rock. In den Gesangsparts sind die Stücke sehr zurückhaltend und sanft, haben psychedelisches Flair und einen Hauch Space Rock. Kaum ist der - angenehm gesungene - Vokalpart am Ende, legt die Band los und schlägt sich in symphonische Spacerock Weiten. Das machen Ring sehr anmutig und überzeugend. Kein Song ist wirklich harter Rock, nur in bombastischen Höhepunkten flippt die Band emotional aus und dann kann das Gemeinschaftsspiel von Keyboard und Schlagzeug schon mal etwas altbacken klingen, was aber eher sympathisch und lustig klingt, als unangenehm.
Takashi Kokubo war Chef und Schlagzeuger von Ring, nebenbei unterstützte er Shingetsu als Keyboarder (!). Ende 1977/Anfang 1978 spielte Kobuko zusammen mit Kayo Matsumoto zwei symphonische Synthesizer-Tracks ein, die Haruhiko Tsuda, Gitarrist von Shingetsu, auf der Gitarre begleitete. Auch diese beiden Studioaufnahmen waren bisher nicht veröffentlicht und sind als 16-minütiger Bonus auf der CD enthalten. Die Mellotron-Sounds klingen im 4-minütigen "The Star of Sorrow" leise und sanft, klassisch inspiriert und nicht bombastisch wie bei den europäischen Symphonic Rockern. Die 11 aufgeregten Minuten von "In Memory of Charnades the Pan" mit passabel programmiertem Schlagzeug dagegen sind sehr flott und erinnern entfernt an Emerson, Lake & Palmer.
Eine tolle Sache, dass diese historischen, im Sound erstaunlich guten Aufnahmen endlich veröffentlicht werden. Gewiss nicht nur für Freaks der Japan-Szene interessant, werden die Tracks zuerst Symphonic Fans der Früh-Siebziger zusagen.

poseidon.jp
musearecords.com
VM



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