Reptilian Death „The Dawn Of Consummation And Emergence“ (Old School Metal/H'art 2013)

Tod durch Reptilien ODER Tod der Reptilien ODER Tod den Reptilien, das ist hier die Frage. Keine Frage ist die Qualität der Musik, die überraschenderweise aus Mumbai in Indien kommt. Ashwin Shriyan (Bass), Vinay Venkatesh (Stimme), Nishith Hegde und Sahil Makhija (Gitarren) sowie selbiger Sahil Makhija (Schlagzeug) bollern und brezeln technisch korrekt mit viel Verve durch die zwölf Tracks des Albums, dass man als Anhänger gepflegten Death Metals nicht mosern, dafür aber umso mehr moshen kann. In musikalischer Hinsicht stellt sich das Ganze als Mix aus Techno und Brutalo Death dar, aber nicht immer auf 280 bpm, sondern mit häufigen Breaks und Tempowechseln versehen, die sämtliche Songs interessant halten. Ich würde die Band ohne mit der Wimper zu zucken als Death Metal-Version von Tourniquet bezeichnen, wenn mir nicht die dumpfen Texte so manches Mal übel aufstießen. Wann endlich begreifen auch die letzten Metaller, dass zu hoch energetischer Musik auch verbale Botschaften positiven Charakters passen und nicht wieder und wieder die alte Negativ-Leier in derbster Weise bemüht werden muss. Solches Vorgehen befördert nur wieder den Klischee-Dreisatz des Metal: Terror-Riffs, Tod und Tumbheit. Sieht man vom lyrischen Aspekt ab, ist das aktuelle Scheibchen von Reptilian Death eines, von dem sich so manche äußerst einfallslose Death Metal Bands einige Scheiben abschneiden könne, damit sie in Reviews endlich besser abschneiden. Der Reptilien-Tod braucht keinerlei Exoten-Bonus, denn das präsentierte Niveau hat internationale Klasse; gelegentlich fühle ich mich sogar an die one and only Death um den viel zu früh verblichenen Chuck Schul-Diener erinnert. Insgesamt ein Indiz, dass der Lotus Metal erblüht und beileibe nicht nur in Japan heimisch ist. Neben Indien boomt übrigens auch China gewaltig auf dem Metal Sektor.

Frank Bender



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