Quantum Fantay "From Herzberg to Livingroom" (Herzberg Verlags-GmbH 2008)

Zeit für Space Rock! Quantum Fantay spielten die 14 Songs dieses 2CDs Sets auf dem Burg Herzberg Festival 2007 ein. Gino Bartolini (dr, gong), Dario Frodo (g), Pete Mush (synth), Charels Sla (fl, key) und Jaro (b) tauchten tief in die mysteriösen Tiefen des Rockweltalls ein und entführten ihre Zuhörer in esoterische Weiten. Auf der komplexen Basis des differenzierten Rhythmusspiels von Gino und Jaro, wobei der Bass neben schweren, pumpenden Sounds häufig auch ins melodische Geschehen eingreift, bauen Dario, Pete und Charels das harmonische Geschehen aus.
Die Songs der Band sind spannend und komplex. Die Flöte gibt eine lautmalerische Note, illuminiert, was Gitarre und Synthesizer spielen. Während Dario mit seinem Spiel für einige Härtegrade sorgt und vitale Soli aus den Saiten zaubert, lässt Pete den Synthesizer typisches Space Rock Geflitter, minimalistische Soundorgien und monoton-sphärische Harmonieschleifen wiedergeben. Während der Synthesizer-Soli reiht sich Gitarrist Dario in die Rhythmusgruppe ein, die dann eine umso mehr vitale, wuchtige Basis hat, auf der die sphärischen Melodieweiten grandios klingen. Ab und an vermittelt sich ein dezenter Einfluss aus dem Jazzrock, was aber wenig betont, und worauf nicht improvisiert wird.
Das Konzert der Truppe hat viel improvisativen Charakter, die Band ist gut "unterwegs", arbeitet sich von den komponierten Vorgaben weg in die freie Weite hinaus und lässt die Songs fließen. Man könnte es die "Monotonie des Schönklanges" nennen.
Quantum Fantay gehen jedoch nicht so weit, wie einige stilistisch verwandte Bands, die ihren Ideen erst nach endlosen Minuten gestatten, auszuklingen. Zwar hat die Band auch überlange Songs drauf, die aber nur selten über 10 Minuten lang sind. Der kompakte Sound klingt dennoch nicht gestrafft, hier wird jede Idee wirkungsvoll ausgespielt, so dass Space Rock Fans gewiss ihre Freude an dem kurzweiligen Album haben werden.

burgherzberg-festival.de
VM



Zurück