Julio Presas "Amaneciendo en la cruz del sur" (Viajero Inmovil Records 2003)

Eine fabelhafte Ausgrabung unveröffentlicher symphonischer Musik! Julio Presas (g, b, perc, voc, ex - Materia Gris), Carlo Cutaia (key, synth, ex - Pescado Rabioso, ex - La Máquina), Carlos Riganti (dr, perc, ex - Alas) und Alicia Presas (voc) mit Gast Marcelo Vitale (synth) an einigen Tracks haben die Songs 1978 eingespielt. Da sich kein Label fand, gab es keine Veröffentlichung. Die Bänder lagen jahrelang bei Julio Presas herum, bis sie zu gammeln anfingen. Glücklicher Weise fand sich der Kontakt zu Felipe Abel Surkan, so dass es nun zu dieser CD-Veröffentlichung gekommen ist. Digital remastert ist der Klang auf sehr hohem Niveau zu erfahren. Die 10 Songs und 3 Bonusschnipsel sind fast rein instrumental, Alicia darf nur lautmalerisch etwas beitragen, danke. Sehr lyrisch, typisch südamerikanisch als Mainstream Soft Prog klingen die Stücke. Dennoch eigen und interessant. Die Gitarrenläufe sind kompliziert und anspruchsvoll, die Tasten unterstützen auf gleiche Weise die Gitarre. Bass und Schlagzeug arbeiten weniger, viele Songs werden nur von Gitarre und Keys gespielt, zu emotionalen Höhepunkten baut sich die Band komplett auf. Trotz aller sanften und hin und wieder seichten Art sind die Songs doch typisch progressiv und komplex. Belanglosigkeiten gibt es nicht, nur Leichtigkeit, und damit Gemeinsamkeiten mit Camel und Kerrs Pink. Die Bonustracks stammen von 1976. Sie sind sehr kurz, aber heftiger und schräger (teils gar avantgardistisch) als ihre sanft-melodischen Nachfolger. Melodic Prog Freaks sollten dieser CD unbedingt ihr Ohr leihen.

viajero-inmovil.com
VM



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