Pochakaite Malko "Pochakaite Malko" (Infinite Records 2002)

Das japanische Quartett Pochakaite Malko hat unseren Ohren eine Brachial-Kur verordnet, die im Geiste des symphonischen Progressive und Avantgarde Rock therapiert. Shigekazu Kuwahara (bs), Kazuo Ogino (keyb), Junzo Tateiwa (dr, perc) und Tomohiro Ueno (keyb) lassen sich von arabischer, indischer, pakistanischer und bulgarischer Folklore, Fusion, Progressive und Hard Rock inspirieren. Alle vier spielen in diversen anderen Bands/Projekten und haben so einige Alben veröffentlicht. Das Debüt als Pochakaite Malko ist ein Parforce-Ritt im Geiste solcher Bands wie Emerson, Lake & Palmer, Univers Zero, Magma oder Present auf eigenen Wegen. Die 10 instrumentalen Songs sind kräftig Jazzrock-verseucht, vor allem in den solistischen und improvisativen Teilen, deren es viele gibt. Pochakaite Malko arbeiten längst nicht so schwer wie Magma und nicht ganz so abgefahren wie Present. Einige Kompositionen haben auch schon mal einen lyrischen Hauch, den sie mit wilden Rhythmuskaskaden abfeuern. Der Großteil der Songs ist von disharmonischer Natur. Die inspirierten Stücke überraschen mit von schwerer Düsternis ummantelter Originalität, Virtuosität und facettenreichem Charme. Die Keyboards bestimmen den abstrakten melodischen Teil, während der Klaus-Blazquiz-Bass gewaltsam wie ein Berserker vorgeht. Das Schlagzeug wird heftig traktiert, ähnlich wie bei P.O.N. oder Tipographica. Pochakaite Malko zelebrieren den symphonischen Chamber Rock mit dem Hang zur Selbstzerstörung, der den Sinnen Konzentration und den Nerven Ausdauer abverlangt. Ein rasantes Album für alle Avant Rock Freaks, das man gehört haben muss. Mittlerweile ist Tomohiro Ueno nicht mehr dabei, ein Geiger ergänzt das Line-up. Damit dürfte der Gruppenklang noch interessanter geworden sein.

ab.cyberhome.ne.jp/pochamal/
VM



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