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PBII „1000 Wishes“ (Freia Music 2013)


Das Gefühlsmeer aus Tränen, Zweifelsstrudeln und Hoffnungswellen, das diese in mehrfacher Hinsicht einzigartige Rockoper zum Thema Krebs und der daraus resultierenden Achterbahn-Odyssey für jeden Betroffenen erzeugt, zumal wenn es sich bei dem Betroffenen um einen neunjährigen Jungen handelt, zieht mich ganz tief in ihren Bann, denn wer wie ich bereits zweimal in puncto Krebs-Diagnose jeweils etliche Tage lang zwischen Bangen und Hoffen verbringen musste, einmal als Kind und einmal als junger Erwachsener, bis beide Male das Ergebnis „Fehldiagnose“ und damit die Erleichterung kam, ist bei dieser Thematik in höchstem Maße sensibilisiert. Ich verbeuge daher mein Haupt vor den Schöpfern dieses gewaltigen Opus, das für mich bereits zur Halb-Zeit die CD des Jahres 2013 ist. Musikalisch wird hier in der Besetzung Band (Ronald Brautigam (Gitarren), Michel van Wassem (Tasteninstrumente und Chorgesang), Tom van der Meulen (Schlagwerk) und Alex van Elswijk (Bässe)) plus Symphonie-Orchester (das Hofstad Youth Orchestra unter der Leitung von Marcel Geraeds) plus diverse SängerInnen (Ruud Slakhorst (changierend zwischen Jon Anderson und Peter Nicholls) und Nathalie Mees (Sopran)) plus Gäste (Steve Hackett (Gitarre), James Potter und Roger Watson (Stimmen)) ein heftiges Pfund aufgefahren, das nicht wild wuchern muss, da es aus sich selbst heraus vor Energie strotzt; die Kompositionen erinnern in bestem Sinne an It Bites, IQ, Yes, Dream Theater, Queen und ähnliche Kaliber zu ihren jeweiligen Hoch-Zeiten. Das Werk wurde bereits mehrfach auf die Bühne gebracht, wobei die Handlung von der DansPlan Segborek Dancecompany in adäquater Weise in Szene gesetzt werden konnte, was auf der beiliegenden Live-DVD begutachtet werden kann. In der Tat ein (Weihnachts-)Geschenk für die ganze Familie, ich schreibe dies ohne jegliche Ironie; wer an meinen Worten zweifelt, sollte sich unbedingt von der zeitlosen Qualität des fünfundsiebzigminütigen Magnum Opus selbst überzeugen. Wieder und wieder höre ich mir „1000 Wishes“ an und setze mich währenddessen, müde geworden, auf die Schwelle des Traumhauses im Reiche des Hypnos, woraufhin ich einschlafe. Ich träume von einem Traum, in dem mir das sagenumwobene Humpelstilzchen begegnet und mir ständig hin und her zappelnd ins Ohr flüstert:“Ach wie gut, dass niemand weiß, dass ich gar nicht humpel, leis!“ Ich entgegne, dass ich diese Aussage garantiert nicht ausplaudern werde, allein schon deshalb, weil ich das Stilzchen für ein Gedankengespinst halte. Daraufhin kneift es quasi zum Gegenbeweis - mir die Zunge herausstreckend - mit beiden Händen kräftig in meine Wangen und fügt lautstark protestierend hinzu, dass es sogar in Medizin promoviert habe und aus diesem Grunde alles andere als ein Trugbild sein könne. Es stellt mir als Belohnung, damit ich an seine Existenz glaube, sogar in Aussicht mich mit großen Geheimnissen vertraut zu machen, aber nur, wenn ich diese niemandem weitersage. Nachdem ich Stillschweigen gelobt habe, erfahre ich quasi von Mund zu Ohr, dass trotz immens hoher Forschungsinvestitionen die Krebsraten stetig steigen, dass in Manager-Magazinen steigende Krebsraten als Wachstumsmärkte gefeiert werden, dass im Westen diejenigen Ärzte die best(verdienend)en sind, welche die meisten Patienten haben (und nicht diejenigen, welche die wenigsten Kranken haben, wie z.B. in Indien), dass unser gesamtes Gesundheitssystem von Kranken und nicht von Gesunden lebt, dass kein medizinischer Insider Maßnahmen wie Biopsie, Chemotherapie oder Bestrahlung an sich selbst vornehmen lässt, weil teilweise sehr preiswerte und gut wirksame, aber leider nicht patentierbare Krebs-Heilmittel wie z.B. die Vitamine B 15 und B 17 oder GcMAF existieren, die aber der Öffentlichkeit bewusst vorenthalten werden. „Aber warum erzählt Ihr Doktoren das nicht allen Kranken, damit sie geheilt werden können?“, frage ich die koboldige Erscheinung. „Bist Du dumm?!“, herrscht mich das klapprige Männchen an und boxt mich mit voller Wucht in den Bauch: „Erstens halten wir das so geheim, dass es nicht einmal unsere Medizinstudenten mitbekommen, wenn sie sich nicht aktiv über verschlungene Pfade diesbezüglich informieren und zweitens, was machen wir dann mit der immer weiter steigenden Weltbevölkerung, wenn wir deren Wachstum nicht mehr mittels Krankheiten, Impfungen, elektromagnetischen Feldern, Geburtenkontrollen oder Giften in Wasser, Luft, Nahrungsmitteln und Pflegeprodukten regulieren können, hä? Bei den fälschlicherweise als Krankheiten deklarierten Resultaten unserer Vergiftungsaktionen wie Bluthochdruck, Diabetes, Demenz oder ADS/ADHS handhaben wir das in ähnlicher Weise wie bei Krebs und steigen deren Zuwachsraten zu langsam, werden einfach Grenzwerte abgesenkt und schon haben wir wieder viele neue Kranke aus dem Hut des Quantenschaums gezaubert, die ebenfalls mit unseren Nebenwirkungsbomben behandelt werden müssen; das ist doch eine super Position, findest du nicht?! Sollen wir diese ganzen segensreichen Errungenschaften etwa aufgeben und wieder in die Barbarei der Kriege zurückfallen, die uns nur schlechte Publicity beschert? Nein, garantiert nicht, wir sind die Elite der Menschheit und als solche den Idealen der Vernunft und der Humanität verpflichtet. Außerdem haben wir es nicht wie die vielen kleinen Daily Super Stars nötig im Rampenlicht zu stehen, wir meiden konsequent jegliche Form von Licht, stattdessen lieben wir immer wieder aufs Neue die Ordnung, weltweit!“ „Aber Humanität bedeutet doch, dass man sich für und nicht gegen die Belange der Menschheit einsetzt“, stammle ich verwirrt. „Was bist du denn für ein Klugscheißer, du warst wohl in der Baumschule – pass auf, dass dir kein Ast aus der Krone bricht“, zischt die alte Klapperschlange und tritt mir aus dem Stand mit einer solchen Wucht ins Gesicht, dass mein Nasenbein sich unter einem Meer aus Blut teilt. Ich schreie vor Schmerz auf, doch der äußerst agile Dr. Hampelstilzchen hält mir mit eisernem Griff den Mund zu und krächzt: „Jetzt weißt du hoffentlich, wie wichtig die Segnungen der modernen Reparaturmedizin sein können, aber in meiner unendlichen Güte werde ich dir einen Nasenverband anlegen“, was er denn auch in Windeseile tut, indem er meinen gesamten Kopf in der Art eines Lotusfußes verschnürt. „Nein, du musst dich nicht bedanken, ich habe es gerne getan. Das macht dann 1000 Goldtaler, ich nehme nämlich kein Papiergeld. Papier ist geduldig und daher nur zum Schreiben und zum Verbrennen geeignet. Bezahlt wird bei mir in echten Werten. Jetzt, da du gezwungenermaßen die Klappe halten musst, wird dir auch ohne höhere Bildungsweihen klar werden, dass all diejenigen, die in diesem System wirkliche Verantwortung tragen, nur eines wollen – euer Bestes, nämlich eure Kohle, womit wir wieder im KARBON(n)ovum gelandet sind. Zeitreisen sind also möglich - q.e.d.! Menschliches Kroppzeug wie ihr wird somit zu nachwachsenden Rohstoffen, die nach Botschaft Nummer eins der Georgia Guidestones ohnehin regelmäßig vom Schnitter end-sorgt werden müssen. Ja, ich kann deine Gedanken lesen, wir waren das mit den Crop Circles. Gerade im Zeitalter der aufschießenden Halme muss alles abgemäht werden, was das Normal-Null-Niveau überragt. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dieses Ziel zu erreichen, selbst wenn ich in meinem nächsten Leben als tödlicher Virus wiedergeboren werden müsste, so wahr ich R.C. Christian heiße.“ „Ich bin bei weitem nicht so hilflos, wie du glaubst bzw. mich glauben machen möchtest und fordere dich hiermit auf mich von meinem Kopf-Gefängnis zu befreien; Gott wird mir beistehen“, murmle ich aufgrund der Bandagierung kaum hörbar. „Halt dein Maul, du Murmeltier, sonst machst du auf der Stelle den Lemming. Einen Gott gibt es nicht, den haben wir erfunden, um euch besser Angst machen zu können“, schüttelt sich der Hi-Ha-Hutzelmann vor Lachen und wird dabei - Gin schlürfend - größer und größer. Das weiß ich allerdings besser – ich hatte bereits mehrere Begegnungen mit Gott; ich besinne mich darauf, dass ich aus gutem Grund immer ein Kruzifix bei mir trage, nehme es aus meiner Hosentasche und halte es dem gigantischen Lach-Sack, welcher inzwischen die Form einer Narzisse angenommen hat, entgegen. Das Kruzifix trägt die leuchtende Aufschrift „the world is waking up“ und löst einen starken Hustenreiz bei dem nun wie ein Soufflé kollabierenden Dr. Schrumpelstilzchen aus, der grell-zuckende Blitze generiert, unter denen er sich langsam zu einer Pfütze übelriechenden grünen Schleims auflöst. „Manche Probleme lösen sich quasi von selbst, denn wer das Problem und daraus resultierend, was dessen Lösung ist, ist nun einmal von der jeweiligen Perspektive abhängig. Nimmst du den vermeintlichen Riesen nicht mehr wichtig, wird er leicht zum Wicht – zum Leicht-ge(h)-wicht“, denke ich mit einem dankbaren Blick nach oben und wache unvermittelt auf. Zum Glück war alles nur ein Traum... dieses traumhafte CD/DVD-Package ist glücklicherweise Realität.

pb2.nl
Frank Bender



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