Paul Roland "Bitter and Twisted" (Sireena Records 11.09.2015)


63 Minuten und 13 Songs (sowie 5 Bonustracks) umfasst das vierte Album des Gothic/Folk/Indie/Rock-Musiker Paul Roland. Darunter sind sehr eingängige, raffinierte Singer/Songwriter-Perlen, die erstaunlich rocken können und stets liedhaft bleiben. Schon der Opener "I'm The Result Of An Experiment" geht sofort ins Ohr. Akustische und elektrische Gitarre, unruhig flotter Rhythmus und die markante, unglaublich präsente Stimme Paul Rolands im hinreißend knackigen Arrangement machen den perfekten Opener.
"Hugo" ist einer der Songs, die nicht mehr aus dem Kopf wollen, ebenso "I've Been Hearing Voices" und so mancher andere der kurz und knapp gehaltenen, vitalen und wenn nachdenklich, dann schön tief und lasziv schwingenden Songs. Mit "Bitter and Twisted" ist ein wuchtiger, stampfender Bluesrock an Bord, der auch mal eine ganz andere Richtung aufmachen kann und, wie stets, Rolands Stimme und Text im Mittelpunkt hat. Simple, aber längst nicht fade oder blöde Songs, sondern unterhaltsame Lieder mit schöner Gitarrenbegleitung und Rolands dunkler, leicht nüchterner Stimme sind hier zu hören, die ob ihrer Schlichtheit verblüffen und doch so manche Ecke und Kante haben. Da ist etwa das leise Echo früher Pink Floyd-Songs auszumachen, ebenso die stoische Simplizität des Punk, der Paul Roland einst ergeben war. Manches ist schräg spinnert, gerade die etwas komödiantisch trampelnden Bonustracks mit Alan Jenkins seien hier genannt, die als Alternative-Tracks der Albumsongs luftiger, schräger und ausgefallener ankommen.
Macht Laune.

sireena.de
VM



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