Jon Oliva's Pain "Tage Mahal" (SPV, VÖ: 25.10.2004)

Das klingt ein bisschen wie Heavy Metal, sagt meine Tochter Adeline dazu. Recht hat sie, es klingt immer mal wieder wie Heavy Metal. Genauer gesagt, wie Jon Oliva's andere Combo Savatage. Nicht nur seine Stimme, seine typische Intonation und Betonung, logisch, auch wie die Band ihre Saiten anstimmt, die Tasten schlägt und die Felle bearbeitet, ist schwer von Savatage durchdrungen.
Christopher Kinder (dr), John Zahner (key), Kevin Rothney (b, voc) und Matt Laporte (g) unterstützen das Schwergewicht John Oliva. Pain ist seine neue Band, die er neben Savatage etablieren will. "Tage Mahal" hat ein wenig Hilfe von Steve "Dr. Killdrums" Wacholz (Ex-Savatage) bekommen, der in 2 Tracks das Schlagzeug bediente. Doch ansonsten sind die 13 Songs völlig unabhängig von Savatage entstanden.
Kraftvolle Rocker, Old School Heavy Metal und unvermeidliche, tief melancholische und immer wieder hinreißend sanfte Balladen machen das Album voll. Jon Oliva wälzt seine Stimme durch die Songs, brüllt sich die Seele aus dem Leib und badet im fetten, teils bombastischen Arrangement der selbstbewussten Rocker. Doch seine heimliche Liebe, glaube ich, gehört den Pianoballaden, die kein Anderer so wie er intonieren kann. Wie er seine Stimme um die einzelnen Tastentöne wickelt, in den Flügel, auf die Saiten kriecht und aus dem Innersten heraus singt - das ist fast unheimlich!
Damit erzeugt er einen Sog, der unwiderstehlich ist. Niemals sind seine Stücke kitschig oder billig (nur Felix, der alte Avantgarde Metaller sieht das so), sondern von tiefer Lyrik. Hardrock und Balladen gehören zusammen, sind eins, keiner kann das besser und überzeugender erspüren, als Jon Oliva. Ihm und seiner Band gehört alle Sympathie. Pain und "Tage Mahal" sind zwei tolle Babies!

johnoliva.net
VM



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