Omega Massif "kalt" (Eigenproduktion 2006)

Grobe Richtung: ambient, doom. So schreibt die Band unter Diverses auf ihrem Pressezettel. Das kommt hin. Das, was sie spielen, läuft allgemein unter Doom, und die Minimalekstase des Doom, sozusagen der Überschlag aus der Härte und Ultraheavyness in die Stille der Dauerbedröhnung in völliger Gewöhnung an den Härtefaktor, resultiert in melancholischer Stille und dauerdröhnender Krachambiente. Diesen Überschlagfaktor haben schon etliche Bands anschaulich demonstriert und zelebriert, Omega Massif machen das nicht besser oder schlechter, sondern auf ihre eigene Art.
Das funktioniert etwa wie die Minimalmusik von Terry Riley oder Steve Reich, nur auf erheblich simplerer Weise - aber mit Brachialhärte. Statt wie im Metal üblich stets volle Härte zu fahren, geht die Band ihre epischen Songs (4 Tracks = 45 Minuten) langsam und ausdauernd an, legt aber stetig einen Gang zu und erhöht den Schweregrad ihrer Exkursion. Bis es zur Explosion (oder Implosion?) kommt und auf dem hohen, aufgewühlten Level fast absolute Stille herrscht. Die Band spielt düstere Motive (ähnlich dem Cover), die mystisch, unerklärlich klingen, und bricht in quasi Hardcore aus, was wie die böse Actionszene in Horrorfilmen ist, wenn die matschigen Viecher in die Kamera springen und die schicken jungen Leute genüsslich schlachten.
Omega Massif ist für Doom-Experten und Hardcore-Ambient-Fans. Wer zu Anfang der 90er auf Melvins stand und die epischere (und gewiss auch leichtere) Variante mag, wie sie heute nicht selten gespielt wird, sollte sich um die CD der Würzburger Band kümmern.

VM



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