Technik



OLP John Petrucci

Na? Böcke auf ein paar empirische Fakten?
Also, Fakt 1: fast alle Eisbären sind Linkshänder!
Fakt 2: wenn sie 6 Jahre und 9 Monate durchfurzen, haben sie die Energie einer Atombombe freigesetzt!
Fakt 3: in einer durchschnittlichen chinesischen Großfabrik verlieren pro Tag 27 Mitarbeiter Gliedmaßen bei Arbeitsunfällen infolge von unmenschlichen Akkorden und Übermüdung!
Was hat das jetzt hier zu suchen? Die zu testende Gitarre stammt aus China! Das ist an sich kein Verbrechen, fast alle führenden Instrumentenhersteller lassen ihre preiswerten Serien in Asien fertigen, Fender, Epiphone usw. Also lehnen wir uns zurück, schauen die Tischnachbarin auf das Henna Arschgeweih und denken uns, dass bei genannten Firmen solche bösen Sachen nicht vorkommen.
Schließlich sind wir ja auch nicht mehr so weit von solchen Produktionsmethoden entfernt, und ich hör die Managermeute schon nach Kinderarbeit schreien und lechzen.
Wir sind also jetzt ganz lieb und gehen davon aus, dass bei OLP alles super ist. Arbeitszeiten, Stückzahlen, Pausen, Entlohnung, etc. Und los geht's.
John Petrucci, seines Zeichens Saitendehner bei Dream Theater, hat seit längerer Zeit ein Signature Modell bei der Music Man. Dieses kostet um die 2000 €, ist speziell auf John zugeschnitten und ein echter Eyecatcher. Rein tonal eine Offenbahrung und keiner wird bei Music Man und Petrucci Hammeranz erwarten. Nachdem man mit der OLP (Official Licensed Product) erfolgreich Axis, Stingray und Silhouette platzieren konnte, wagte man sich jetzt an das große Package. Wie beim Kerry King (Curry King? Im Kühlregal? L.L.) Paket der Kollegen von B.C.Rich, legte man hier zuzüglich zur Klampfe noch Gigbag, Kabel, Gurt, 3 Plektren und ein saucooles Poster von John. Und das alles für 450 €!
Auch bei mir ist der Will - Haben sehr hoch, trotz des eingangs erwähnten Wissens!
Die Gitarre ist eine 1:1 Kopie des Originals und auch die verwendeten Materialien entsprechen der großen Schwester von Music Man, wie Korpus, Hals und Griffbrett. Alle spezifischen Merkmale wie Halsmaße und Bodyshaping wurden berücksichtigt und niemand wird bei dem Preis Vogelaugenahorn und handselektierte Tonhölzer erwarten.
Auch hardwaretechnisch hat man nicht gekleckert. Locking Mechaniken, non locktrem im J.P.Design und 2 Custom Humbucker lassen das Herz höher schlagen. Mit 1 Volume, 1x Ton und 3 way toggleswitch rundet man das Ganze ab.
Gut, hier fehlen die Stereooutputs, der Piezotonabnehmer und die Humbucker sind nicht von Dimarzio. Aber als Gegenwert erhält man ein echtes Arbeitspferd, so'n richtig treuen Freund, der richtig prima klingt! Zwar nicht so volltönend und exklusiv wie die große USA Klampfe, aber trotzdem toll. Des Weiteren ist man bei Instrumenten dieser Preisklasse ja auch eher bereit, das ganze nach eigenen Wünschen zu verändern (Pickups, Trem, etc.). Der schlanke Hals lechzt geradezu nach Speedpickingpassagen und Prog Rockquerzähltakten (Hoppla, ruft da nicht Herr purpurnes Sofa? L.L.). Durch die traditionell gehaltene Music Man Kopfplatte birgt die J.P. auch nicht die Gefahr des Augenausstechens, wie die Mitbewerber von ESP, Jackson usw., mit ihren typischen Heavystrat Kopfplatten. Außerdem sieht das stylingmäßig homogener aus. Auch auf mechanischer Ebene hat dies Vorteile. Denn durch die Anordnung der Stimmmechaniken ergibt sich ein gerader Saitenweg, welcher kein unwesentlicher Faktor für die Stimmstabilität ist.
Verarbeitungstechnisch gibt's von mir keine Beanstandung und die Gitarre ist gut und gern das Doppelte wert. Im Package ist das ja schon fast ein unmoralisches Angebot. Ich finde, eine klasse Kaufempfehlung!
Technische Daten:

Korpus: Linde
Hals: Ahorn
Griffbrett: Palisander
Bünde: 24
Mechaniken: locking Type
Tremolo: Non lock/J.P.Design
Pickups: Humbucker Customwound
Elektronik: passiv 1x Volume, 1x Tone, 3 way Toggleswitch
Preis: 450 Ocken


Und bitte nicht aus dem Dschungelcamp heraus wählen, denn er hat noch einige Aufgaben zu erledigen, der
Michael KrAMPe
Lutz Lektor




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