Odium "Terraform" (Eigenproduktion 2015)


Wer kanadische Metal Bands noch immer nicht auf dem Schirm hat, der sollte sich schleunigst einem Elch-Test unterziehen, um seine Gefahr-Tauglichkeit überprüfen zu lassen. Dieses Album erweist sich als auraler Science Friction-Film zum Thema Terraforming; was heute noch wie Zukunftsmusik klingt, könnte sich schon morgen als (erweiterte) Realität erweisen. Zwar ist die musikalische Basis des Schaffens von Odium klar im Death Metal verortet, doch fließen in deren Stücke auch starke Thrash Metal-Einflüsse ein, womit man von Metalforming sprechen könnte. Bubi, der Schmied kommt und schlägt Euch Thors Hammer um die Ohren, wenn Ihr inzwischen nicht neugierig auf "Terraform" geworden seid! Meshuggah haben ein Intim-Rendezvous mit Soilwork, nur dass diesem nach neun Monaten eine solch komplex-beladene Furcht des Leibes entspringt, dass die Eltern voll der Verachtung auf dieses Sternkind sind und es in Folge dessen Odium nennen. Sphärische Parts im Cynic-Modus bereichern manches Stück, aber immer sind die Kompositionen so eingängig gehalten, dass auch die eins-zwo-drei-vier-auf-die-Glocke-Metaller voll auf ihre Kosten kommen. Die Gitarrenarbeit des Duos Bo Louther und Marc Dobson besitzt Weltklasse-Niveau, erinnert sie doch besonders in den Soloteilen mehr als einmal an Marty Friedman und Jason Becker, wobei die äußerst versierte Rhythmusgruppe, bestehend aus Joe Mullen (Schlagzeug) und Jake Fortney (Bass und Gesang), nicht vergessen werden sollte. Über allem thront die vielseitige Stimme von Andrew Fullerton, der problemlos alle Metal-Kategorien bedienen könnte. Was bleibt also zu tun? Kauft diese CD und formt die Erde nach Eurem Willen, Ihr Metaller, denn unsere Bilder im Geiste sind in der Lage Realitäten zu erschaffen, da Gedanken eine Energieform darstellen, die hinsichtlich ihrer Wirkung in-mens ist.

odium1.bandcamp.com
Frank Bender



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