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no Sound "lightdark" (Burning Shed Records, VÖ: 04.02.2008)
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"Lightdark" ist ein passender Name für diese wie verwunschen schöne, laszive Musik. Psychedelische Symphonic Sounds schweben im 'Silence is the new loud' - Gewand und spätem Pink Floyd - Erbe aus den Boxen. Melancholie wird ganz groß geschrieben, ähnlich wie bei Sigur Ros, Porcupine Tree, NoMan und artverwandten Combos. Sphärische Klangwolken ziehen genüsslich dahin, gipfeln in grandiosen Gitarrensoli und fahren anschließend wieder auf ambient-süchtige, fast schon liturgische Stille zurück. David Sylvian fällt mir spontan als Vergleich ein. Im fünften Track "Someone starts to fade away" singt NoMan Tim Bowness als Gast, er bringt den Sylvian-Vergleich mit.
No sound kommen aus Italien. Giancarlo Erra (voc, g, key), Paolo Martellacci (key, voc), Gabriele Savini (acc-g), Alessandro Luci (b) und Gigi Zito (dr, voc) sind dem Label Burning Shed nicht umsonst aufgefallen. Ihre Mellotron-schwangeren, federleichten Mollklänge sind die prog-verwandten Sounds, die just größere Kreise ziehen, weit über das wenig geliebte Genre hinaus.
Die genresicheren Kompositionen sind erstklassig, verzwickte Harmonien und minimalistisch mäandernde Klangwellen schälen sich in Songs, die in einem Fall bis 15 Minuten lang sind, episch sphärisch und elegant aus den Boxen. Der gepflegte Klang des genusssüchtigen Abendlandes zieht seine Fans mit starker Sogwirkung in den Bann. Wer diesen Klängen erliegt, etwa auf dem kuschelig verknautschten Wohnzimmersessel, das Licht fällt schräg durch die weißen Vorhänge, der Frühling und wohlige Atmosphäre greifen Raum, wird die Musik doppelt und selbst die großartige Wucht der Gitarrensoli lieben.
Wer laute, krachige Klänge bevorzugt, darf diese sanfte Note entspannt an sich vorbeischweben lassen. Denn solche gibt es auch noch, wie wohl!
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VM
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