Nine Days´ Wonder "The best years of our life?" (Garden Of Delights 2001)

Das erste Album (1971) von Nine Days´ Wonder gilt als eines der schrägsten im deutschen Progressive Rock. Mit Personalwechseln veränderte sich die musikalische Orientierung und schon das folgende "We Never Lost Control" (1973) hörte sich an, als hätte eine andere Band die Platte eingespielt. "Only The Dancers" von 1974 und "Sonnet to Billy Frost" von 1976 waren noch einfacher und hatten mit der frühen Band fast nichts mehr gemein. 1967 war Nine Days´ Wonder von Walter Seyffer gegründet worden, entstanden aus The Graves. Zuerst spielte die Band die Hitparaden hoch und runter. Der Ruf der Band, die härtesten in der Mannheimer Gegend zu sein, setzte sich bald durch. Ihr erstes Album entsprach ganz diesem Ruf. Schräger, heftiger war keine deutsche Band. Einflüsse von King Crimson, Frank Zappa, Van der Graaf Generator, Soft Machine und Free Jazz wurden zu wilden, abstrakten Songs verwoben. 1972 löste Nine Days´ Wonder sich für ein Jahr auf und arbeitete 1973 in veränderter Besetzung weiter. Als Live-Band blieben sie heftig und schräg, die Studioproduktionen waren jedoch normaler, leichter nachvollziehbar geworden. "The best years of our life?" ist die Resteverwertung. Nichtveröffentlichte Songs, sehr interessante Live-Versionen (vor allem das tosende "Mechanical adventures" und "Drag dilemma") und alternative Versionen einiger Songs aller Phasen der Band gibt es zu hören, in chronologischer Reihenfolge sortiert. So kann der Hörer in einer Stunde die Entwicklung nachvollziehen, die die Band in den Jahren ihres Bestehend durchgemacht hat. Dabei ist der Sound nicht immer sehr gut, aber stets besser als miese Bootleg-Qualität und gut anhörbar. Das dicke Booklet erzählt, wie immer bei Garden Of Delights die Geschichte der Band und listet die bisherigen Veröffentlichungen samt Bootlegs auf.

www.ninedayswonder.de


VM



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