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Niall Mathewson "Eclectic Electric Vol. 1" (Eigenproduktion 2015)


12 Songs. 60 Minuten. Klar ist hier und da der typische Sound der Neoprog-Institution Pallas in "Eclectic Electric" zu erkennen. Erstaunlich wenig indes. Niall Mathewson ist seit Urzeiten Gitarrist der Band aus dem vereinigen Königreich.
Und legt mit diesem Volume One sein erstes Soloalbum vor. Von den 12 Songs sind 5 mit Gesang ausgestattet und also liedhafter als die 7 weiteren Tracks. Mathewson legt es nicht darauf an, unbedingt nach Neoprog oder überhaupt Prog zu klingen. Zwar kann "Eclectic Electric" als Progressive Rock bezeichnet werden, aber da sind ebenso feine, knackfrisch fette Sachen zu hören, die im Hardrock zuhause sind. Und sehr lyrische, sehr sanfte Interplays, die zwischen Filmmusik (mit gar schön düster schaurigen Passagen) und Symphonic Rock changieren.
Es macht ungemein Spaß, diesem kurzweiligen Reigen zuzuhören. Die Songs sind druckvoll, rasant und schnörkellos. Selbst die verspielten, traumhaften Sequenzen und die instrumentalen Hardrock-Partien rasseln sich flott und nonchalant runter. Dabei macht es den Anschein, als rutsche die komplette Chose in einem Guss durch. Der Berg an Inspiration stand dem Gitarristen wohl schon lange im Weg beziehungsweise vor dem geistigen Auge und musste endlich abgebaut werden. Gut zu hören, dass die Ideen vielfach bearbeitet wurden, bis diese flüssigen, eingängigen und doch mit Haken und Ösen versehenen Songs daraus wurden.
Der Sound des Schlagzeuges erinnert an Neoprog, da ist diese dezent leichte Note. Und doch wird komplex und hart getrommelt. Tasten und Gitarren haben gleichberechtigt das Sagen, in den lyrischen Interplays hält sich die Gitarre zurück, während im kernig saftigen Gerocke Tasten eher Tapete sind, während die Gitarre endlich darf, was sie schon immer will: laut, hart, schrill, satt. Nicht einen Moment kommt der Gedanke auf, dass die Person, die sich das ausdachte und einspielte, schon älteren Semesters sein könnte. Da wird keine Rücksicht genommen. Und wenn die Gitarre metalharte Riffs mit Bravour aus den Boxen jagt, glühen die Ohren vor Lust und Freude.
Zuletzt läuft der Longtrack des Albums fast 10 Minuten lang und entwickelt dabei partiell floydige Atmosphäre, sogar das Saxophon darf auftreten, ohne der Gitarre auch nur ansatzweise die Show zu stehlen.
Die fabelhafte Mixtur aus symphonischer Lyrik und hartem Rock kann sich hören lassen. Gut komponiert, macht Niall Mathewson mit Volume One klar, dass er keinen Bock hat, unbedingt Prog sein zu wollen. Trotzdem ist genug Prog (und Hardrock) drin, dass "Eclectic Electric" die üblichen Verdächtigen ansprechen wird.
Volume One - gut! Kann so weitergehen - - -

justforkicks.de
VM



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