Neurotic November „Anunnaki“ (Victory Records 2013)

Sitchin sei Dank haben die Novemberneurotiker den Titel Ihres Debüts gefunden; allerdings wurde Mr. Zecharia inzwischen als Hochstapler enttarnt. Er konnte definitiv die sumerische Keilschrift nicht lesen. Die Musiker von heute lassen sich hoffentlich kein U mehr für ein X vormachen, auch nicht bei Planeten. Darüber hinaus erweisen sich die Bandmitglieder als überaus gewitzt, denn wer sich als Schlagzeuger das Pseudonym „Paiste“ zulegt, kann sich vermutlich eine Zukunft als Endorser für die Becken der gleichnamigen Firma vorstellen. Der Verbalakrobat nennt sich „Dirty Dick“ (ein Schelm, wer hierbei nicht an Smegma denkt), das gemischte Gitarrendoppel wählt die Aliasse Nig sowie Yoshii und der Langholzer gibt sich den Namen Bear. Anzusiedeln ist die Musik von Neurotic November im Metalcore-Bereich, vergleichbar etwa mit Black Sabbath auf Steroiden, wobei Ozzies Gesang durch den Extrem-Vocoder gejagt wurde. Brutalität, Breaks, Beast Beats und Brachialbrüller wechseln sich ab mit melodischen Einschüben. Für Liebhaber dieses Genres ein gefundenes Fressen mit neuartiger Geschmacksrichtung, garniert mit Rap-Salven und Gekeife, das jede ultrafiese Schwiegermutter zur guten Fee muttieren lässt.

facebook.com/NeuroticNovember
Frank Bender



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