Nemo "Revolu$ion" (Quadrifonic Music 2011)

Seit 2002 sind Nemo aktiv, eher ultraaktiv, so viele Produktionen die Franzosen bislang herausgegeben haben. Mittlerweile das siebte Studioalbum, dazu drei Live-Werke, in neun Jahren, unermüdlich folgt ein Album dem anderen. Die 8 Songs handeln von Moderne und Tradition und dem Wechselspiel des modernen Lebens. 62 Minuten lang ackert die Band sich durch hart rockende und symphonisch verschwitzte Gefilde. Die Songs haben Dramatik, sind flott aufgebaut, rocken auf riffknackiger Basis, donnern durch ihre zwei bis 24 Minuten und immer dann, wenn die Band aus dem Vokalspiel ausgiebig ins Instrumentale wechselt, wird der Sound interessant. Das jedoch nicht allein, die Band hat es drauf, interessanten Gesang auf guten Spuren zu intonieren, nix ist langweilig während der Präsentation der Texte. Überwiegend sind die Songs dermaßen schnell, dass die Themen runtergebrettert werden als verfolge ein böser Geist die Truppe auf der freien Autobahn. Nix wirkt dabei gehetzt, die Schnelligkeit hat ihre eigene Dynamik, ihren vitalen Herzschlag; macht Laune, den Songs zuzuhören.
Das ist nicht immer so dolle progressiv, eher guter und einfallsreicher ROCK mit Komplexeinsprengseln, symphonisch gedeckelter Hardrock, in dem ordentlich was passiert und endlich mal nicht elegischer Schöngeist gepflegt wird, sondern die Karre auf Vollgas getrieben wird. Bestes Stück ist der fünf Minuten kurze Titeltrack "R€volu$ion", in dem Nemo fast punkrockig krachen, dass es eine Freude ist und zum Glück keine Molotow-Cocktails in der Gegend rumstehen.
Nachdenklich zarte Passagen hat das knackfrische Werk indes auch nicht zu wenig. Allein die vierundzwanzigeinhalb Minuten von "Loins des yeux (Barbares parties VIII aXII)" scheinen mir etwas zu üppig. Noch mehr Gaspedal!

nemo-world.com
VM



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