Technik



Moral und Ethik beim Instrumentenkauf                                                                                                                                10.11.2006


Man kann machen was man will, man bleibt der Gearschte.
Mühsam erzieht die Industrie, unterstützt durch jeweils Regierende, Völkerscharen zu Pendlern und damit hat man hat sich damit abgefunden, dass der Arbeitsplatz min. 20km entfernt ist, da kommt es 2006 knüppeldick!
Ich weiß auch gar nicht, was mich mehr erschreckt, der Wegfall der Pendlerpauschale oder der Irre mit der Gasflasche und Ballacktrikot im Zug neben mir Oder, Hilfe, Hilfe, Hilfe, der Deutsche stirbt aus, weil die Karriere Muttis keine Kinder mehr wollen. Andererseits soll die Frucht der germanischen Lenden ja mittlerweile nur noch Dick und Doof sein, was ja früher bekanntlich immer zwei waren!
Oh Gott, und arbeitslos wird er auch noch, da keiner mehr deutsche Produkte mehr kauft!
Und zippadidua, sind wir beim Thema!
Natürlich würden wir liebend gerne teure Markenartikel kaufen! Aber wie bezahlen, und womit?
Bei einer Langzeitfinanzierung muß man gegebenenfalls seinen Arbeitgeber fragen, wie lange der Herr denn noch im Heimatland produzieren möchte.
Und was den Autokäufer wurmt, ärgert den Musikschaffenden natürlich auch.
Es gibt z.B. Guitarerros, die hätten liebend gerne eine Fender Strat, oder ´ne PRS oder ´ne Gibson Les Paul, egal, Hauptsache U S A. Nun sind diese begehrten Objekte aber enorm teuer, quasi kaum zu bezahlen. Das wissen natürlich auch die Konzernbosse und besetzen das Preiswertsigment mit lizenzierten Nachbauten aus Fernost! Selbstredend wird dieses Segment mit großen Namen beworben. John Petrucci, Mark Tremonti, Carlos Santana, Tony Levin und Zakk Wylde haben Signatureinstrument zu bewerben um das Angepriesene schmackhaft zu machen. Bis auf Herrn Santana habe ich aber noch nie einen der Genannten mit einem Fernost Nachbau spielen sehen, außer auf Werbefotos. Anderseits kennt man aus Proberäumen ja auch diverse Anfeindungen, wenn man dort mit "Japanschrott" auftaucht! Dabei vergißt der jeweilig Schimpfende aber den Umstand, dass namhafte, amerikanische Instrumentenbauer in der Vergangenheit dermaßen Schlechtes produziert haben, dass die Günstig/Gut Instrumente von ESP, Yamaha, Ibanez mit Feuden gekauft wurden, auch von namhaften Virtuosen wie Carlos Santana=Yamaha, Bob Weir =Ibanez! . Einzig gegen das freche kopieren konnten Fender, Gibson und Co sich erwehren, staunten aber nicht schlecht, als die Verklagten mit attraktiven Eigendesigns aufwarteten. Von den Arbeitsbedingungen in Fernost war damals auch nie die Rede. Auch heute zieht dieses Argument nur schlecht. Natürlich gibt es in Fernost und Dritte Welt Ländern Kinderarbeit und unmenschliche Arbeitsbedingungen. Andererseits interessiert das irgendwen hierzulande, dessen Arbeitsplatz bedroht ist und dessen Portemonnaie eben nicht so locker sitzt? Nein! Wir kaufen Kleidung bei KiK, Lebensmittel bei Aldi, Autos bei Kia und Gitarren bei Epiphone und denken nicht an die bösen Begleitumstände! Wirklich schuldig macht man sich ja eigentlich auch nicht, dann doch eher der Unternehmer, der diese Produktionsstätte betreibt und fein Reibach macht! Das ist natürlich keine Entschuldigung, Gott bewahre, aber ein andres Verständnis der "Globalisierung" seitens des Kapitals würde mit Sicherheit ein verändertes Kaufverhalten mit sich bringen! Stattdessen wird aber eben dieser " guck mal wie preiswert die produzieren!" Fakt gegen die Supitolle westliche Welt der arbeitenden Menschen verwendet. Eigentlich wundert es mich auch, dass das Fußball WM Motto nicht "Das Geld zu Gast bei Freunden" hieß! Aber das nur so am Rande.
Fakt ist jedenfalls, dass das globale Dorf fest in Manager Hand ist und jeder zahlt. Ob ich jetzt Gibson oder Epiphone kaufe, Armani oder H&M spielt eigentlich keine Rolle, das Geld fließt in die gleichen Taschen.
Oder sollte man doch umdenken, sein Kaufverhalten ändern? Welche Auswirkungen hat das aber? Verlieren dann chinesische Kinder ihren Job? Kann das Gewissen dann ruhiger schlafen? Werden die radikalen G8 Gegner mir dann noch sympathischer. Kann ich weltweit agierende Firmen soweit bringen, dass ihnen der arbeitende Mensch wichtiger ist als der Gewinn? Vielleicht, vielleicht auch nicht! Gegenüber all dem steht das ureigenste im Menschen, die Suche nach dem persönlichen Vorteil. Ein Grund, warum Kommunismus nie funktionieren wird und Kleinaktionäre nicht daran denken, dass ihre Gewinnausschüttung gleichzeitig ihren Arbeitsplatz kostet. Und so dreht sich das Rad der Geschichte immer weiter. Also denken Sie mal daran; wenn Sie als Konsumterrorrist nächstes mal vor der Auslage stehen.

Natürlich möchte ich den hier genannten Firmen vorab aufgeführte Geschäfts-und Produktionspraktiken nie nicht unterstellen. Aber bei Preisen zwischen 80 und 200€ bei Gitarren, kommt man doch ins Grübeln, wo da wohl eingespart wurde bei gleichzeitiger Qualitätsanhebung! Schon Squier Strats ab 99€ sind streckenweise besser verarbeitet, als manch teures Fender Vorbild aus den seligen 70ern. Und überhaupt: "Japanschrott".
Macht man sich mal kundig, bemerkt man schnell, dass Japan als preiswertes Produktionsland ausgedient hat. China, Indien und Korea, da wird geschafft, dass die Schwarte kracht, aber holla! Und nicht immer bekommt der Endverbraucher das auch mit.
Ich habe z. B. ein Effektpedal in 2 facher Ausfertigung. Auf dem Geräteboden des einen steht. "Made in China",auf dem anderen "Made in USA". Jetzt in Echt und preismäßig habe ich nichts davon bemerkt. Gerät und Preis identisch! Kann ich jetzt davon ausgehen das der Chinese das selbe verdient wie sein amerikanischer Kollege? Oder müssen dicke amerikanische Kinder auch so hart arbeiten wie Chinesische? Warum lese ich darüber nix in Fachmagazinen? Und warum nenn ich den Pedalhersteller nicht? Wenigstens Letzteres kann ich aufklären. Ob jetzt Digitech, Ibanez, Boss oder Behringer ist egal. Die Namen sind hier auswechselbar, wobei zumindestens Behringer mit Pedalpreisen unter 20€ extrem auffällt. Vielleicht sollte man besagte Firmen einfach mal nach ihren tatsächlichen Gewinnen fragen! Machen Sie mal! Auf die Antwort bin ich gespannt. Aber offengestanden, die Chancen für einen Aufschwung stehen ja so gut wie nie! Meine Heimatstadt RE z. B. hat gerade eben bestimmt, dass die Kinder von Hartz IV Empfängern keine Schulbuchzuschüsse mehr bekommen! Und da regen Sie sich über die soziale Kluft nicht gleich auf, oder über die 2 Klassenbildung. Viele Doofe ist toll!!! Warum?? Ganz einfach! Je ungebildeter desto Angst! Angst davor, keine Arbeit zu bekommen oder gar Lehrstelle! Und dann zack, ist das hier ein Entwicklungsland, ein Billiglohnland in das die Industrie gerne wieder kommt um wieder alles abzugreifen! Dann hat der Großteil zwar einen Job, aber leisten kann er sich trotzdem nichts!


Ich habe jetzt bez. des Titelthemas das unumstößliche Gefühl, abgedrifftet zu sein. Auch beschleicht mich die äußerst ungute Ahnung, dass das hier wieder falsch verstanden wird und diverse Lebenskünstler aus der rechten Ecke das Gästebuch meiner Band mit ihrem Dreck voll müllen! Bitte, wenn Sie zu diesem Personenkreis gehören, nehmen Sie davon Abstand. Legen Sie sich einen Beruhigungsporno oder auch wahlweise ein Abschiebevideo in den DVD Player und bestreiten ihr urdeutsches Handwerk! Soll ja ungemein erden!



Michael KrAMPe




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