Melody Mirror Vol. 001 (Music Term + Poseidon 2002.09)

Einen Monat vor dem "Fracture Message" Sampler gaben Poseidon Records und Music Term einen ersten Sampler auf den Markt. "Melody Mirror" hat eine ähnliche hohe Qualität wie das Follow Up, jedoch ist die Songauswahl etwas irritierend. Auf beiden Samplern sind teilweise identische Songs, was solldas? So eröffnet derselbe "Hatenaki Shoudou" von KBB diese CD. Zwar ein fabelhafter Song mit dynamischem Geigensolo, aber eben das identische Stück. Round House schließen mit "Inori" an. Der Song war zwar bereits in den 80ern aufgenommen worden, jedoch anläßlich einer letztjährigen Reunion live gespielt worden (ein entsprechender CD-Mitschnitt wurder kürzlich von Poseidon veröffentlicht). Der Song ist etwas light und plätschert so vor sich hin, ist ansonsten aber netter Jazzrock. Head Pop Up liefern mit "Rinne" ein soundmäßig reichlich angestaubtes Stück, das zudem mit seltsamem Wabber-Gesang nervt, in den instrumentalen Passagen aber schön abschrägt. Quikion sind wieder mit ihrem "Train Song" dabei, ein sehr schönes Stück, schlicht, leise, melancholisch, ein Liebeslied im Abendhauch. Dennoch: der Song ist auf dem zweiten Sampler auch wieder enthalten! Dabei hat die Band weitere so angenehme Songs aufgenommen... Piranezi ist eine Band aus dem heftigen Avant Jazzrock Lager, die in ihrem "System-Gorge" - Song auf schwerem Rhythmusgewitter mit fett-schrägem Gebläse rotzt! Rattenscharf und ein Gesundungstrip für die Ohren, da bleibt kein Kitsch kleben! Six North geben sich in "Circular Pinx" anschließend ungewöhnlich. Ansonsten im sanften Jazzrock aktiv, eröffnet sich ein Ambient-Track, der vor allem mit hellem Gesang lockt. Dieses zerfahrene, melancholische Stück Musik ist außerordentlich, eine Inspirationshölle, voller Farben und Stimmungen. Doch vor allem verblüfft diese süchtig machende Melodie, von Chizuko Ura gesungen, einem Mann mit Frauenstimme - besser geht es nicht. Doch so gut dieser Song ist, wie tief er sich auch in die Sinne bettet, genauso werden die Sinne aus den Träumen gerissen - der Song wird abrupt abgebrochen, mitten in der feinen Stimmung, das ist die Höhe! Die originale CD dürfte sich als Pflicht erweisen, selbst wenn der Rest darauf nichts sein sollte. Welches Paradies! Es gibt also doch noch Musik!):...{``?] Nach diesem bösen Ende erweisen Quaser mit "King of Pancrase" dem harten Prog Rock die Ehre. Das Stück, live gespielt und mit mittelmäßig dumpfem Klang, ist rein musikalisch wieder von hoher Klasse. Trotz der 80er Einflüsse ein gutes Stück, das überraschende Harmonien über weite Melodiebögen schlägt. Zum guten Ende wieder ein Elfminüter. Dieses Mal von Bondage Fruit, die ihr Stück "Storm Bird Storm Dreamer" in einer abgefahrenen Mischung aus folkloristischem Avant Rock und amelodischem Space Rock geben. Vor allem die vitalen Percussions-Einlagen und das Geigensolo machen einen guten Eindruck. Und der Bass klingt wie von einem gewissen Klaus Blazquiz gespielt!!! Sehr gut, ist es nicht!? Wie bei "Fracture Message" stellt sich hier die Frage, ob die CD in Europa zu haben ist, wenn nicht, versucht es über die websites. Einige Bands haben zwar auch europäische releases, aber ob diese Stücke dort vertreten sind, entzieht sich meiner Kenntnis.

musicterm.jp/poseidon
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VM



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